ÖPNV Aus Nahverkehr Rheinland wird go.Rheinland
Köln · (step) Der Nahverkehr Rheinland (NVR), der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und der Aachener Verkehrsverbund (AVV) blicken auf ein bewegtes auslaufendes Jahr zurück. Neben den anhaltenden Fahrgastrückgängen wegen der Corona-Pandemie waren die Auswirkungen der Abellio-Insolvenz, das Neun-Euro-Ticket sowie die Vorbereitung des Deutschlandtickets und die damit verbundene finanzielle Unsicherheit die größten Herausforderungen.
Zum Jahreswechsel wird der Nahverkehr Rheinland, den VRS und AVV 2008 gemeinsam gegründet haben, um den Schienenpersonennahverkehr in der Region zu planen, zu organisieren und zu finanzieren, in die neue Dachmarke go.Rheinland überführt. Es ändert sich aber viel mehr als Aussehen und Farbe des Logos. „Unter dieser neuen starken Marke wollen wir unsere Kräfte für die Region gemeinsam bündeln, mehr Fördergelder für die Region Köln – Bonn – Aachen einwerben und unserer zunehmenden Verantwortung, die durch die Brutto-Verkehrsverträge entstehen, gerecht werden“, erläutert NVR-Chef Michael Vogel. „Bei all unseren Aktivitäten stehen die Fahrgäste im Fokus. Ihnen möchten wir im Sinne der klimafreundlicheren öffentlichen Mobilität ein leistungsfähiges, attraktives Angebot machen. Die starke neue Marke soll sich von den Akronymen der Branche absetzen und mithelfen, die Fahrgäste von den Vorteilen der öffentlichen Mobilität zu überzeugen.“
Im Verlauf des ersten Quartals 2023 steht der Bürogemeinschaft von VRS und go.Rheinland ein Umzug bevor: Die beiden Unternehmen mit insgesamt rund 210 Mitarbeitern ziehen nach Deutz. Hierfür wurden Flächen bei der Zurich Versicherung angemietet. „Wir freuen uns sehr, dass wir nach langer Suche diese modernen Räumlichkeiten mit hervorragender ÖPNV-Anbindung anmieten konnten. Durch ein Open-Multi-Space-Konzept können wir hierbei den Flächenbedarf optimieren und werden den Anforderungen durch die durch Corona entstandenen neuen Arbeitswirklichkeiten gerecht. Zudem stellen wir uns weiter als attraktive Arbeitgeber auf. Fachkräftemangel können wir uns in diesen herausfordernden Zeiten und mit Blick auf die dringend notwendige Mobilitätswende nicht leisten“, sagt VRS-Chef Norbert Reinkober.
Die Ende der vergangenen Woche zwischen Bund und Ländern erzielte Einigung über die Finanzierung des Deutschlandtickets begrüßten die Geschäftsführer ausdrücklich. „Es ist gut, dass diese aus unserer Sicht größte Hürde für die Umsetzung des Deutschlandtickets endlich beiseitegeräumt werden konnte. Ein Problem ist allerdings, dass die Finanzierung auch nach der jetzt getroffenen Einigung nur für das Jahr 2023 gesichert ist, wie das Deutschlandticket im Folgejahr finanziert werden soll, ist offen. Wir erwarten hier eine zeitnahe Klärung, dass auch in 2024 die tatsächlich entstehenden Kosten gedeckt werden. Ansonsten führen wir im nächsten Jahr genau die gleiche Finanzierungsdiskussion wie in diesem Jahr“, erklärt Vogel. Die Partner im VRS und im AVV wollen die technischen und vertrieblichen Voraussetzungen jetzt schnellstmöglich umsetzen und den Erfolg des Deutschlandtickets bestmöglich unterstützen.