Ausflug Ausstellung: „Weltreise des Kakaos“
Köln · Vor 30 Jahren verwirklichte sich der Kölner „Schokoladenkönig“ Hans Imhoff seinen großen Traum. Im Rheinauhafen eröffnete der Unternehmer nach nur 13 Monaten Bauzeit sein eigenes Museum, das die Besucher auf insgesamt 4000 Quadratmetern im ehemaligen Preußischen Zollamt auf eine Reise in die Welt des Kakaos und der Schokolade mitnimmt.
Mit mehr als 500.000 Gästen pro Jahr gehört das Schokomuseum zu den beliebtesten Museen der Stadt. Nach zwei schweren Corona-Jahren knüpft das Haus inzwischen wieder an seine alten Besucherzahlen an.
Die Zeit in der Pandemie wurde unter anderem dazu genutzt, um der begehbaren Schokoladenfabrik ein neues Gesicht zu geben, und um den berühmten Schokoladenbrunnen auf ein goldenes Tablett zu heben. Am Donnerstagabend wurde nun die komplett neu gestaltete Dauerausstellung „Weltreise des Kakaos“ erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Neu gestaltet wurden auch das eigene Restaurant und das Foyer des Museums mit dem beliebten Shop und seinen süßen Spezialitäten. Dazu kommen zwei neue Seminarräume.
Bei einem Festakt wurde die
neue Ausstellung präsentiert
350 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien waren zu dem abendlichen Empfang ins Schokoladenmuseum gekommen. Darunter waren unter anderem der Parfümeur Johann Maria Farina, der Aachener Unternehmer Herrmann Bühlbecker, Alt-OB Jürgen Roters, Philharmonie-Intendant Louwrens Langevoort, der Direktor des Wallraf-Museums, Marcus Dekiert, und Kulturdezernent Stefan Charles.
„Das Schokoladenmuseum ist eine einzigartige Kölner Institution mit internationaler Strahlkraft und aus unserer Museumslandschaft nicht wegzudenken. Jede Kölnerin und jeder Kölner kennt es, und wer schon einmal vor dem Schokoladenbrunnen gestanden hat, der kann am eigenen Leib erfahren, wie sich Geschichte, Bildung und Genuss miteinander verbinden. Ohne das Museum würde Köln eine wichtige Schokoladenseite fehlen“, sagte OB Henriette Reker in ihrer Ansprache.
In der neuen Dauerausstellung hinterfragt das Museum auf insgesamt 600 Quadratmetern auch die Welt des Kakaos und der Schokolade. Es geht genauso um die schwierige koloniale Vergangenheit in den Herstellerländern und um drängende Fragen der Gegenwart und der Zukunft, wie den Klimawandel und faire Arbeitsbedingungen in den Ländern, in denen der Kakao angebaut und geerntet wird.
So führt die multimedial aufgestellte Schau vom Kakaobaum und dem gefährdeten Regenwald über die Ernte und Verarbeitung der Kakaobohne beispielsweise in Westafrika bis zum Transport und dem weltweiten Handel von Kakao. Die Schau mündet schließlich in der gläsernen Schokoladenfabrik des Museums. „Wir verstehen uns in erster Linie als ein Ort der Zukunft, bei der wir auf das Prinzip Hoffnung setzen. Wir stellen die großen Zukunftsfragen, informieren und klären auf“, sagt Museumschefin Annette Imhoff über den Unesco-zertifizierten außerschulischen Lernort.
So werden in der neu konzipierten Dauerausstellung auch die großen globalen Probleme wie der Kreislauf der Armut, Kinderarbeit, schlechte Arbeitssicherheit und eine mangelnde Infrastruktur in den Herstellungsländern angesprochen.
„Wir präsentieren aber auch Lösungen für dringende Probleme und geben Hoffnung, indem wir zeigen, was sich in diesen Ländern inzwischen getan hat. Und wir möchten zudem unsere Besucher dazu inspirieren, selbst nachhaltig zu handeln und selbst Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen“, erklärt Imhoff, die ihr Museum auch als Teil der internationalen Klimabewegung ansieht. So ist das Haus seit einigen Jahren klimapositiv aufgestellt und engagiert sich für die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Service: Schokoladenmuseum, Am Schokoladenmuseum 1A, Köln (Rheinauhafen); Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr; Eintritt: wochentags Erwachsene 14,50, Kinder/Jugendliche bis 18 Jahre 8,50 Euro, Wochenende: Erwachsene 16, Kinder/Jugendliche 10 Euro, Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt. Weitere Infos gibt es unter: