Bayer Bayer setzt auf mehr Transparenz

Leverkusen. · Unternehmen hat bereits hunderte Studien für fast 30 Wirkstoffe veröffentlicht.

Bayer will Umweltauswirkungen um 30 Prozent reduzieren und fünf Milliarden Euro in zusätzliche Methoden zur Unkrautbekämpfung investieren.

Foto: dpa/Christophe Gateau

Bayer setzt höhere Maßstäbe für Transparenz, Nachhaltigkeit und den Umgang mit allen Interessengruppen, um seiner gestiegenen Verantwortung als führendes Unternehmen der Landwirtschaft gerecht zu werden. „Wir kommen gut mit der Integration des akquirierten Agrargeschäfts voran. Mit einer Reihe von Maßnahmen beginnen wir jetzt, unser Engagement in puncto Transparenz und Nachhaltigkeit noch zu verstärken“, sagt Vorstandsvorsitzender Werner Baumann. Die Maßnahmen gehen auf Bedenken ein, die Bayer im Jahr nach der Akquisition von Monsanto erreicht haben. „Wir werden unsere Anforderungen weiter erhöhen. Dabei treibt uns unser Versprechen an, das Leben zu verbessern – für diese und für künftige Generationen“, so Baumann.

Neue Technologien für
weniger Pflanzenschutzmittel

Bayer will die Umweltbilanz seiner landwirtschaftlichen Produkte deutlich verbessern und bis 2030 die Auswirkungen auf die Umwelt um 30 Prozent verringern. Dafür will das Unternehmen neue Technologien entwickeln, die Menge an Pflanzenschutzmitteln reduzieren und präzisere Anwendungen ermöglichen. Das wird dabei helfen, biologische Vielfalt zu erhalten, den Klimawandel zu bekämpfen und natürliche Ressourcen so effizient wie möglich zu nutzen.

Den Fortschritt wird das Unternehmen messen, indem es den Umweltbelastungsquotienten (EIQ) mit den gegenwärtigen Marktstandards vergleicht. Der EIQ wurde in den 1990-er Jahren von der Cornell University in den USA entwickelt und setzt die Menge ins Verhältnis zur Toxizität. Er ist deshalb ein sinnvollerer Maßstab als die Menge allein. Bayer wird versuchen, den EIQ seiner Produkte ständig zu verbessern, indem es in Weltklasse-Innovation für Saatgut und Pflanzeneigenschaften investiert, in die digitale Landwirtschaft, biologische Lösungen und neue Produkte, die sich mit weniger Rückständen und in geringeren Mengen einsetzen lassen. Außerdem wird das Unternehmen weltweit Experten und Interessenvertreter einladen, sich in einem Nachhaltigkeitsrat von Bayer zu engagieren, um die Anstrengungen des Konzerns zu unterstützen.

Glyphosat wird weiterhin eine wichtige Rolle in der Landwirtschaft und in der Produktpalette von Bayer spielen. Gleichzeitig wird das Unternehmen in den kommenden zehn Jahren rund fünf Milliarden Euro in zusätzliche Methoden zur Unkrautbekämpfung investieren. Diese Investitionen in Forschung und Entwicklung zielen darauf ab, das Verständnis von Resistenzmechanismen zu verbessern, neue Wirkungsweisen zu entdecken und zu entwickeln, maßgeschneiderte integrierte Lösungen zur Unkrautbekämpfung weiter voranzutreiben sowie präzisere Empfehlungen durch digitale Landwirtschaft bereitzustellen. Zusätzlich werden Partnerschaften mit Unkrautforschern weltweit vertieft.

Transparenz hat für Bayer höchste Priorität. 2017 hat das Unternehmen begonnen, seine sicherheitsrelevanten Crop-Science-Studien online zu veröffentlichen. Seitdem hat es hunderte Studien für fast 30 Wirkstoffe veröffentlicht – einschließlich aller 107 Glyphosat-Studien, die im Besitz von Bayer sind. Zudem will Bayer einheitliche Sicherheitsstandards anwenden.