Buchvorstellung: Auf den Spuren großer Kölner

Christoph Driessen hat seine Stadt in Biografien prominenter Persönlichkeiten beschrieben.

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Köln. Es gibt viele Dinge, die für Köln stehen — der Dom, die romanischen Kirchen oder der Rhein, der die Stadt teilt. Es sind aber auch bekannte Namen und Menschen, die eine Metropole wie Köln prägen. Dazu gehören historische Persönlichkeiten wie Agrippina, Albertus Magnus oder Konrad Adenauer genauso wie Zeitgenossen wie Wolfgang Niedecken, Alfred Biolek oder Günter Wallraff.

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Ihre Namen werden mit der Stadt verbunden, weil sie Kölsch sprechen, weil sie Köln ihre Fernsehsendungen machen oder weil sie die Stadt mit ihrem Wissen, ihren Kunstwerken oder ihrer Politik geprägt oder verändert haben. Der Journalist und Historiker Christoph Driessen hat sich in seinem auf die Spuren großer Kölner gemacht und lädt nun seine Leser ein, es ihm nachzutun.

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Da ist zum Beispiel Iulia Agrippina, die ganz am Anfang der Stadtgeschichte steht, und die der Stadt ihren Namen gibt. Spuren von ihr und der römischen Herrschaft finden sich an vielen Orten in Köln, beispielsweise im Praetorium, am Römerturm oder ihm römisch germanischen Museum.

Bei dem Dominikaner Albertus Magnus wären einige Dokumente fast beim Einsturz des Historischen Stadtarchivs untergegangen. Er sitzt als Figur bis heute vor der Kölner Uni, seine letzte Ruhestätte hat er in St. Andreas gefunden.

Dem berühmten Maler Peter Paul Rubens war Köln die Geburtsstadt. Bis heute kann man ihm hier begegnen, so beim Selbstbildnis, das im Wallraf-Richartz-Museum hängt, oder im Gemälde „Kreuzigung Petri“ in der Kirche St. Peter unweit des Neumarkts. Mit seinem Eau de Cologne hat Johann Maria Farina den Namen der Stadt in die Welt hinausgetragen. Den Duft gibt es heute noch im Stammhaus der Farinas unweit des Rathauses zu kaufen.

Beim Volksschauspieler Willy Millowitsch kann das Theater an der Aachener Straße besucht werden, das heute von seinem Sohn Peter geführt wird. Mitten in der Innenstadt steht sein Denkmal, bei dem der kölsche Jung auf seiner Parkbank sitzt und auf seine Kölner blickt.

Erst gerade verschwindet die Verwaltung des Schokoladenherstellers Ludwig Stollwerck aus Köln, von der Fabrik ist nur das Bürgerhaus Stollwerck übrig geblieben. Dafür hat Köln dank der Stollwerck-Familie bis heute das beliebte Schokoladenmuseum im Rheunauhafen.

Unvergessen bis heute die der Kölner OB und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer. Seine Nachfahren wirken bis heute in der Stadt. Einer schmerzhaften Episode seines Lebens kann man im Gestapo-Gefängnis des El-De-Hauses begegnen, in dem Adenauers Frau August gefangenhalten wurde.

Fest mit der Stadt verbunden ist der Name Heinrich Bölls, der in Köln vor allem die romanischen Kirchen liebte und dessen Geburtshaus in der Südstadt steht.

Andere Kölner wie Alfred Biolek kann man bis heute noch persönlich treffen, so im Restaurant „Acht“ im Belgischen Viertel, wo der TV-Star gerne einkehrt. Beim Schriftsteller Günter Wallraff ist es das Haus Scholzen in Ehrenfeld, das er unweit seines Wohnorts gerne besucht.

Auch Sänger Wolfgang Niedecken liebt sein Köln, lässt sich hier regelmäßig blicken und berichtet im Buch von den Schauplätzen seiner Kindheit und Jugend in der Südstadt. Bei Charlotte Roche ist es das Agnesviertel, das für die Autorin zur geliebten Heimat geworden ist.