Kultur Die Musik kehrt zurück in die Häuser
Köln · Seit mehr als 25 Jahren gibt es in Köln und der Region das vom Kunstsalon veranstaltete Festival „Musik in den Häusern der Stadt“. Das Prinzip ist einfach: Privatpersonen öffnen Musikern und ihrem Publikum ihre geschäftlichen und privaten Räumlichkeiten.
Mit einer Spende sorgen sie zudem dafür, dass der sich aus Spendengeldern finanzierte private Verein Kunstsalon, die Gagen der Künstler bezahlen kann. Dieser bringt bei Bedarf auch Spender mit den für die Konzerte passenden Räumen zusammen. Die Orte reichen so vom privaten Wohnzimmer über Showrooms oder Galerien bis zur Synagoge und dem Loft des Kunstsalons an der Brühler Straße.
Nachdem im Vorjahr das Festival ausfallen musste, kehrt es in diesem Jahr unter neuer Leitung zurück und findet mit insgesamt 22 Konzerten vom 12. bis zum 17. November in Köln, Bonn und der Region statt. Die Nachfrage ist schon so groß, dass bereits die ersten Konzerte ausverkauft sind. Bei den Künstlern reicht das Spektrum in der regionalen Musikszene von jungen Newcomern bis zu etablierten Kräften. Bei den Genres wird der Bogen von der Klassik über den Jazz bis zum Pop gespannt.
Eine neue Leitung für
das 25 Jahre alte Festival
Die Festivalleitung übernommen hat seit dem Frühjahr 2024 Claudine Engeser. „Ich bin seit mehr als drei Jahrzehnten in der Kulturszene unterwegs, habe als Journalistin über Kunst, Musik und Literatur berichtet und organisiere seit dem Jahr 2006 Kulturveranstaltungen, wie zum Beispiel Konzerte und Lesungen, die ich auch moderiert habe. Ich freue mich nun sehr, ein Festival wie ‚Musik in den Häusern der Stadt‘ verantworten zu dürfen“, sagt Engeser, die auch für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Freien Volksbühne und beim Afri-Cologne-Festival zuständig ist.
Neu ist in diesem Jahr das digitale Programmheft, das die Interessierten immer aktuell durch das facettenreiche Programm führt. Eröffnet wird das Festival am 12. November im Loft des Kunstsalons vom vierköpfigen Ensemble „Uwaga!“, was aus dem Polnischen übersetzt „Achtung!“ bedeutet. Die vier Musiker haben sich dem Crossover von verschiedenen Genres verschrieben. Ihre Wurzeln liegen in der Klassik genauso wie im Punkrock.
Zu den Highlights des Programms gehören das Trio um den jungen Jazzpianisten Jerry Lu und die US-amerikanische Sängerin Deborah Carter, die am 15. November mit ihrer kraftvollen Mischung aus Mainstream-Jazz und vorwärtstreibendem Swing im Dufthaus von 4711 an der Glockengasse zu Gast sind. Ihren Abend widmen sie als „A Tribute to Ella Fitzgerald“ einer legendären Jazzdiva.
Am 17. November ist das junge fünfköpfige Ensemble Tovte mit seinem kraftvollen Mix aus Klezmer und Jazz sowie Pop und Klassik zu Gast in einem Privathaus in Rodenkirchen. „Bukowina“ lautet der Titel ihres neuen Programms. Dieser steht symbolisch für eine musikalische Reise durch erträumte Landschaften, eine Entdeckungsreise voller Überraschungen durch eine eigene, sehr persönliche Bukowina.
Das Kunstsalon-Orchester ist am 13. November mit der Sängerin Raminta Babickkaite und unter der Leitung von Klaus der Geiger zum „Italienischen Abend“ zu Gast in der Synagoge an der Roonstraße. Das Jazzduo Ruzig & Fiebiger kommt mit seinem Programm „Blue and Sentimental“ am selben Tag in die Räume der Kanzlei PKF Fasselt. Zu hören gibt es dort Jazz- und Bluesstandards genauso wie klassische RnB-Stücke und eigene Kompositionen.
In den Räumen von Marlilux im Kranhaus 1 ist am 15. November das Jazzduo Davitality zu Gast. Klassik gibt es mit Ozan Tekin am 17. November im Hinterhofsalon an der Aachener Straße. Er präsentiert dort sein neues Album „Anarya“. Ein spannender Liederabend mit der jungen Mezzosopranistin Julie Phan und der Pianistin Han-Lin Yun erwartet das Publikum am 16. November im Küchenloft in Bayenthal.
Ein weiteres junges Kölner Duo, bestehend aus dem Cellisten Simon Wangen und dem Pianisten Philipp Sutter, ist am 14. November im Design-Store von Jan-Kath unweit des Friesenplatzes zu erleben. Beim Konzert trifft Neoklassik auf New Jazz. Pop steht dagegen bei der jungen Sängerin und Songschreiberin Lisa Spielmann im Mittelpunkt, die am 15. November beim neuen Gastgeber Meertzfilm in der Südstadt ihr neues Album „Luft, Liebe, Pommes“ präsentiert. Die jüngste Künstlerin des Festivals ist die 18-jährige Bassistin Lena Lorberg, die mit ihrem Jazzquartett am 15. November bei Ulrich Pasdika und der General Reinsurance AG am Theodor-Heuss-Ring zu Gast ist.
„Mit den vielen jungen Positionen hoffen wir beim Festival, auch verstärkt ein junges Publikum anzusprechen und es für die Idee des Kunstsalons zu begeistern, der als Verein auf neue Mitglieder und Unterstützer hofft“, erklärt Claudine Engeser.
Karten für das Musikfestival gibt es bei Köln-Ticket und online unter: