Musik „Der direkte Kontakt zu den Fans hat uns gefehlt“

Köln · Die 2004 gegründete Erlanger Band Feuerschwanz hat ihre Ursprünge im mittelalterlichen Folkrock. In den vergangenen Jahren hat sie sich eine herausragende Stellung in der deutschen Metalszene erspielt.

Feuerschwanz kommen am 4. Mai 2024 zum Konzert ins Kölner Palladium an der Schanzenstraße.

Foto: Band/Stefan Heilemann

Nun geht Feuerschwanz den nächsten Schritt und veröffentlicht am 7. Juli das neue Album „Fegefeuer“. Nach dem ausverkauften Konzert in diesem Jahr, kehrt Feuerschwanz am 4. Mai 2024 nach Köln zum Konzert im Palladium zurück. Wir haben mit der Geigerin Johanna von der Vogelweide, die im bürgerlichen Leben Stephanie Pracht heißt, gesprochen.

Wie haben die vergangenen zwei bis drei Jahre die Band verändert?

Johanna: Das war eine spannende Zeit für uns. Zunächst kam Corona und wir saßen plötzlich auf dem Trockenen. Wir waren zwar online aktiv, aber der direkte Kontakt zu den Fans hat uns sehr gefehlt. Insgesamt sind in der Pandemie zwei unserer Alben an den Start gegangen. Und dann kam 2022 mit den vielen ausverkauften Konzerten und einem Auftritt auf der Hauptbühne in Wacken. Jetzt freuen wir uns, dass wir die neuen Songs von „Fegefeuer“ direkt live spielen können.

Und nun stehen Festivals wie das Wuppertaler “Feuertal” auf dem Sommerprogramm.

Johanna: Auch darauf freuen wir uns sehr, weil wir einige der neuen Songs präsentieren können und darauf direkt das Feedback der Fans bekommen. Das ist für uns als Künstler essenziell und nicht mit dem vergleichbar, was im Stream oder auf Youtube passiert. Beim “Feuertal” haben wir schon häufiger gespielt. Zum letzten Auftritt gibt es aber eine längere Pause. Wir haben daran auch lustige Erinnerungen, wie einen Backstagebereich in einem Kindergarten, wo unser Namensschild auf einer Spielzeugburg angebracht worden ist.

Die Band feiert im kommenden Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Wie hat sich Feuerschwanz verändert?

Johanna: In den vergangenen zwei Jahrzehnten gab es bei uns starke Veränderungen. Das Ganze hat als Spaßprojekt begonnen und niemand hätte damals daran gedacht, dass wir die Nummer eins der Albumcharts werden oder das wir in Wacken vor 10.000 Leuten auftreten werden. Während wir früher im Folk beheimatet waren, ist seit den letzten drei bis vier Alben die Metalschiene immer deutlicher erkennbar geworden. Da hat sich die Band immer erfolgreich weiter entwickelt.

Wie entstehen bei Feuerschwanz die neuen Songs?

Johanna: Hodi ist unser Hauptsongschreiber. Der Hauptmann liefert viele Texte und Hans liefert die Musik mit seinen Gitarrenriffs. Wenn ein Song dann halbwegs fertig ist, kommt er in die große Runde, zu der auch unser Produzent gehört. Den Hut auf hat aber Hodi als musikalischer Leiter.

Alle in der Band sind noch berufstätig. Wie vereinbart man die Musik und den Job?

Johanna: Das ist eine Herausforderung, die heute fast alle Musiker betrifft. Je größer eine Band wird, umso mehr Arbeit steht an. So eine Band ist wie eine komplette Firma von der Finanzierung, Social Media bis zum Kontakt zum Label und dem Marketing. Meine Aufgabe liegt hier vor allem im Management. Dafür setze ich in der Woche viele Stunden ein. Man muss schauen, dass man flexible Jobs hat, die einem dafür genügend Freiraum geben. Wir bekommen das gut hin.

Welche Beziehung haben Sie als Band zu Köln?

Johanna: In dieser Stadt sind wir schon früh aufgetreten, zum Beispiel beim Mittelalterlichen Spectaculum. Die Fans in Köln verstehen unsere Art von Humor. Das Palladium ist neu für uns, bisher waren wir vor allem im Carlswerk. Diese Halle ist für uns der nächste Schritt in der Bandgeschichte.