Lesen „Der Fluch von Cöln“: Vom Jungen zum Krieger

Im historischen Roman von Henning Isenberg begibt sich Jungritter Theo auf einen gefährlichen Rachefeldzug.

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Foto: Verlag/Emons

Zu seinen Verbündeten zählen der Bruder seines Vaters, Wilhelm, und sein Oheim Herzog Heinrich von Limburg-Berg, der aber seine ganz eigenen Pläne verfolgt. Seine mächtigsten Gegner sind der skrupellose und machthungrige neue Erzbischof von Köln, Heinrich von Molenark, dessen Stadtvogt Endrich von Eppendorf und sein ebenso rücksichtsloser Onkel Graf Ado von der Mark, der ihm sein Land nimmt und der aufseiten des Erzbischofs steht.

Für Theo ist es zunächst wichtig, mehr über sich und seine Familie zu erfahren. Im Traum wird ihn dafür der Weg zu dem Einsiedler Einhard gewiesen, der einst auch seinen Vater beraten hat. Bei seiner Familie ist der eigenartige Eigenbrötler aber reichlich verhasst. Von ihm erfährt Theo, dass er die besondere Gabe von seinem Vater und ihm geerbt hat, Dinge im Traum voraussehen zu können. Zu den besonderen Begleitern Einhards zählt auch ein riesiger, wolfartiger Hund, der Theo später noch das Leben retten wird.

Zunächst steht für den jungen Adligen jetzt aber die knallharte Ausbildung zum Kämpfer und Ritter des Deutschordens in Ramersdorf an. Dort wird aus dem blaublütigen Jungen der angehende Ritter Theo, der sich den Meistern des Deutschordens bedingungslos unterwerfen muss. Dazu zählt auch, dass er sein lange Haar verliert und kahlgeschoren wird. Mit reichlich Härte werden aus zwölf Jungen echte Kämpfer gemacht, die sich schweren Prüfungen stellen müssen, bei denen es nicht selten um Leben und Tod geht.

Bei einem Besuch in Köln erfahren seine Ordensbrüder, dass der Erzbischof einen Spion geschickt hat, der Theo verraten hat. Die Jungritter verfolgen diesen durch die Stadt und geraten dabei selbst in Lebensgefahr. Zwei Brüder werden schwer verletzt und überleben die Attacke nur um Haaresbreite. Bei den anschließenden Prüfungen des Ordens wartet auf Theo trotz der Warnung eine gefährliche Falle. Doch aus ihm ist ein harter Krieger geworden, der sich entsprechend wehren kann. So schafft er auch alle Prüfungen und wird am Ende zum Ritter geschlagen.

Nun beginnt für Theo endlich die Umsetzung seines Racheplans, für den er auch seine Ritterbrüder gewinnen kann. Doch zunächst müssen er und seine Kameraden für Herzog Heinrich Zülpich zurückerobern. Danach machen sie sich auf gegen den Erzbischof und seine Schergen anzutreten – ein höchst ungleicher Kampf voller Intrigen beginnt für Theo – dieser schein zunächst schier aussichtslos.

Der historische Roman von Henning Isenberg „Der Fluch von Cöln“ ist ein spannendes, sehr gut recherchiertes Werk, das den Leser in die fremde Welt des mittelalterlichen Kölns und seiner Umgebung mitnimmt. Auf jeder Seite fiebert man mit dem jungen Theo und hofft für ihn auf ein gutes Ende.

Henning Isenberg: Der Fluch von Cöln, Emons Verlag, 464 Seiten, 12.90 Euro