Karneval Der Kölner Karneval startet in seine Turbo-Session

Köln · Gerade einmal sechs Wochen dauert in diesem Jahr die Turbosession im Kölner Karneval. Am 12. Februar zieht schon der Rosenmontagszug durch die Stadt und zwei Tage später beendet der Aschermittwoch das jecke Treiben am Rhein.

Tanzoffizier Niklas Wilske mit seiner neuen Marie Svenja Klupsch.

Foto: step/Eppinger

Da wundert es nicht, dass die Karnevalisten schon früh loslegen. Bei den Kölner Traditionskorps stehen traditionell die Korpsappelle am Anfang der Session. Dort werden unter anderem die eigenen Mitglieder befördert, neue Mitglieder vereidigt und die Ehrendienstgrade vergeben.

Für das neue Kölner Dreigestirn gab es im Pullman einen besonderen Besuch bei der eigenen Gesellschaft, dem Treuen Husar. „Wenn das eigene Korps in den Saal einzieht und man selbst nicht in Reih und Glied steht, blutet einem schon das Herz”, sagt Prinz Sascha I., als er mit seinem Onkel, Bauer Werner, und seinem Vater, Jungfrau Frieda, an einem der Tische im Saal Platz genommen hat. Dort sitzt auch das Dreigestirn der Roten Funken aus dem Vorjahr, das genauso wie Sänger Torben Klein ehrenhalber als Rittmeister in das Korps à la Suite aufgenommen wird.

Zu den Gästen im Saal gehört auch der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer. Um den Nachwuchs braucht man sich beim Traditionskorps keine Sorgen zu machen. Dort gibt es 20 neue Hospitanten und elf Aktive, die an diesem Abend vereidigt werden.

Gefeiert wird an diesem Abend auch im Ballsaal des Maritim-Hotels am Heumarkt. Dort sind die Mitglieder der Nippeser Bürgerwehr zu ihrem Corpsappell zusammen gekommen. Eine Premiere gibt es dort für die neue Marie Svenja Klupsch (26), die an diesem Abend auf der Bühne vereidigt wird. Dabei bekommt sie auch ihr traditionelles „Fässchen“ überreicht. Sie verfügt als Tänzerin über eine lange Erfahrung auf den Bühnen der Stadt und geht nun mit ihrem Tanzoffizier Niklas Wilske in die neue Session. Klupsch ist die Nachfolgerin der langjährigen Marie Christina Pohl, die im vergangenen Jahr ihre Tanzkarriere bei der Nippeser Bürgerwehr beendet hat.

Neue Ehrenmitglieder der Appelsinefunke sind Zoochef Christopher Landsberg und der Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, Christian Joisten. Zu den besonderen Programmpunkten zählte die Übergabe eines vom Senat finanzierten Traktors für den Rosenmontagszug, die Ernennung des neuen Feldarztes, Dr. Felix Krahforst, und des neuen Quartiermeisters Mario Grohmann. Beim Traditionskorps gab es 16 Vereidigungen.

Gleich nebenan im Gürzenich hatten sich die Altstädter zu ihrem Korpsappell getroffen. Dort wurde auf der Bühne NRW-Innenminister Herbert Reul vom Präsidenten Hans Kölschbach als Leutnant der Reserve zum Ehrenmitglied des Traditionskorps ernannt. Für den Präsidenten, der 2001 auch als Jungfrau Hansi mit dem Dreigestirn unterwegs war, wird es die letzte Session an der Spitze seiner Altstädter, die 24 neue Mitglieder vereidigen konnten. Zu sehen gab es auf der Bühne des Gürzenichs die Premiere des neuen Tanzes „Stonn op un danz“ anlässlich des 100. Geburtstags des Tanzkorps der Altstädter.