Vorschau Internationale Gäste der Philharmonie

Köln · Im kommenden März bietet das Programm der Philharmonie eine reiches kulturelles Spektrum an Kunstschaffenden und Genres. Wir haben einige der Highlights für Sie herausgesucht.

Der Cellist Abel Selaocoe kommt am 4. März in die Kölner Philharmonie.

Foto: KölnMusik GmbH/Wonge Bergmann

Porträtkünstler: Zum zweiten Mal im Rahmen der Porträtreihe zu Gast, beweist Abel Selaocoe, dass er sich nicht nur mühelos zwischen den Genres bewegt, sondern auch als Komponist und als Cellist im klassischen Spektrum zu überzeugen weiß. Zur Aufführung kommen sein Werk „Four Spirits“ und Beethovens 7. Sinfonie. Trotz weltweiter Erfolge hat Selaocoe nie vergessen, wo seine kulturellen Wurzeln liegen: „Four Spirits“ ist eine leidenschaftliche Hommage an die südafrikanische Heimat. Selaocoe übernimmt neben dem Cello auch den stimmlichen Anteil, einen ganz speziellen Obertongesang, den Umngqokolo. Danach ein Ausflug in die Klassik: mit den ausgewiesenen Beethoven-Spezialisten des britischen Aurora Orchestra unter der Leitung von Nicholas Collon kommt die siebte Sinfonie zur Aufführung. Termin: 4. März, 19 Uhr.

Besuch aus Frankreich: Für die legendären Ballets russes entstand im Paris der beginnenden Moderne einst ein musikalischer Geniestreich nach dem anderen. Ganz vorne mit dabei: Igor Strawinsky – damals so jung wie heute Shootingstar Klaus Mäkelä, der mit dem Orchestre de Paris gastiert. Der französische Edelklangkörper und sein energiegeladener Chefdirigent beschließen den Abend mit Strawinskys einstigem Skandalstück „Le Sacre du printemps“. Davor erzählen sie die grotesk-fabelhafte Geschichte der russischen Puppentheaterfigur „Petruschka“, die zum Leben erwacht und sich in die kapriziöse Ballerina verliebt. Maurice Ravels „Le Tombeau de Couperin“ sorgt mit luzider Leichtigkeit und ferner Schönheit für die zauberhafte Eröffnung. Termin: 6. März, 20 Uhr.

Ein Star von der Elfenbeinküste: Über 800 Konzerte weltweit, ein Grammy Award – keine Frage, Dobet Gnahoré gehört zu den erfolgreichsten Künstlerinnen Afrikas. Wenn die ivorische Sängerin und Tänzerin auf der Bühne herumwirbelt, kann sich niemand der Faszination ihrer mitreißenden Performance entziehen. Wie vielfältig der musikalische Reichtum Afrikas ist, darüber kann sich wohl kaum jemand in unseren Breiten eine Vorstellung machen. Die aus der westafrikanischen Elfenbeinküste stammende Sängerin Dobet Gnahoré lüftet mit ihrem reichhaltigen Repertoire ein wenig den pittoresken Vorhang. Dahinter verbirgt sich ein Bild ihres ganz eigenen Afrika, das von feingliedrig pan-afrikanischen und zeitlos wirkenden Arrangements geprägt ist. Termin: 15. März, 20 Uhr.

Klavierkonzert: Fliege, kleines Handtuch und Glücksbringer-Kette – mit diesen drei Accessoires betritt Martín García García in aller Regel die Bühne. Am Klavier möchte er dann nur noch „den Moment genießen“ – gute Voraussetzungen für einen unvergesslichen Konzertabend. Die Pianist hat in Gijon mit fünf Jahren mit dem Klavierspielen begonnen – nachdem er seinem älteren Bruder jeden Tag beim Üben zugehört hatte. Zu seinen Vorbildern zählt er Jerome Rose, bei dem er in New York studiert hat. In diesem Konzert präsentiert García Musik, die sein bisheriges Leben geprägt hat. Mit Werken von Frédéric Chopin hat er sich 2019 beim Klavierwettbewerb von Warschau auszeichnen können. Federico Mompou und Isaac Albéniz stammen aus seiner spanischen Heimat. Termin: 23. März, 11 Uhr.

Skandinavien zu Gast in Köln: Die schwedische Mezzosopranistin Nina Stemme zählt seit drei Jahrzehnten zu den weltbesten Stimmen, nicht nur auf der Opernbühne. Die für ihre erfüllende Ausdruckstiefe und ihr balsamisches Melos gerühmte Sängerin ist auch im Liedfach und da speziell bei Gustav Mahler ein Erlebnis. Mit dem Königlichen Philharmonischen Orchester Stockholm, das seit 2023 von Ryan Bancroft geleitet wird, taucht Nina Stemme jetzt in die ergreifenden und ebenfalls empfindsamen Welten der „Kindertotenlieder“ ein, die Mahler 1904, drei Jahre vor dem Verlust seines eigenen Kindes, schrieb. Zuvor spielt das Orchester von der schwedischen Komponistin Andrea Tarrodi eine zeitgenössische Hommage an Ligurien. Das Konzertfinale gehört dann Tschaikowskys von wilder Leidenschaft aufgeladene „Schicksalssinfonie“ Nr. 5. Termin: 24. März, 20 Uhr.

Internationalität ist Trumpf: Gegründet in China, ausgebildet unter anderem in Madrid, beheimatet in Wien – kein Wunder, dass das Simply Quartet immer große Ziele verfolgt. Als ehemalige „Echo Rising Stars“ kehrt das Ensemble nun nach Köln zurück. Die Mitglieder des Quartetts sind stets auf der Suche und möchten das Verständnis für Musik immer wieder neu vertiefen, ob bei klassischen oder bei modernen Werken. Dient „Simply“ dabei als Beschreibung ihres gemeinsamen Weges? Mitnichten: „In Schanghai gab es nahe des Konservatoriums ein Restaurant namens ‚Simply Thai‘. Das hat uns allen gefallen.“ Das Simply Quartet schöpft aus Einflüssen, die das Miteinander bis heute prägen. Dazu zählt neben China und Österreich auch Norwegen, das Heimatland des Cellisten. Termin: 25. März, 20 Uhr.