Deutz AG Deutz und Rhein-Energie starten Energieerzeugung aus Wasserstoff

Köln · Startschuss zum gemeinsamen Pilotversuch: Zwei Kölner Unternehmen mit langer Tradition, die Deutz AG als einer der weltweit führenden Hersteller von Motoren und Antriebstechnik und die Rhein-Energie als regionaler Energieversorger mit einem klaren Bekenntnis zur Energiewende, erproben die stationäre klimaneutrale Energieerzeugung auf Basis eines Wasserstoffmotors von Deutz.

 Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender von Rhein-Energie (l.), und Deutz-Vetriebsvorstand Michael Wellenzohn.

Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender von Rhein-Energie (l.), und Deutz-Vetriebsvorstand Michael Wellenzohn.

Foto: RheinEnergie AG

Für das Leuchtturmprojekt haben die Kooperationspartner das erste H2-Genset am Rhein-Energie-Heizkraftwerk Niehl in Betrieb genommen. Die Kombination aus Wasserstoffmotor mit einem Generator liefert in der ersten sechsmonatigen Testphase bis zu 170 Kilovoltampere (KVA) elektrische Leistung. Der so erzeugte Strom wird direkt in das Kölner Stromnetz eingespeist. In einem zweiten Schritt soll auch die Abwärme aus dem Aggregat zur Wärmeerzeugung genutzt werden. Was Deutz und Rhein-Energie exemplarisch erproben, bietet großes Potenzial für eine dezentrale und CO2-neutrale Energieversorgung in Ballungsräumen.

Motor könnte Strom und
Wärme vor Ort erzeugen

„Als großstädtischer Energieversorger sind wir auf Siedlungs- und Quartierskonzepte spezialisiert. Ein solcher Motor könnte dazu dienen, Strom und Wärme vor Ort zu erzeugen. Kombiniert mit Wärmespeichern, Wärmepumpen, Solartechnik und Stromspeichern lassen sich auf diese Weise ganze Siedlungsbereiche klimaneutral versorgen“, sagt Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der Rhein-Energie.

„Der Pilotversuch zur Erzeugung klimaneutraler Energie zeigt: Hightech und der Standort Köln gehören zusammen. In der Rhein-Energie haben wir einen starken Partner gefunden. Wir sind sehr gespannt auf die Praxiserprobung in unserem gemeinsamen Zukunftsprojekt“, sagt Michael Wellenzohn, Deutz-Vorstand für Vertrieb, Marketing und Service.

Der gemeinsame Pilotversuch ist für den Motorenhersteller ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Serienproduktion des Wasserstoffmotors, die Deutz für 2024 plant. Grundsätzlich eignet sich der Wasserstoffmotor mit einer Leistung von rund 200 Kilowatt für alle Anwendungen im Einsatz abseits der Straße. „Schon jetzt verzeichnen wir großes Interesse unserer Kunden aus allen Anwendungsgebieten an unserem H2-Motor“, sagt Markus Müller, Deutz-Vorstand für Forschung & Entwicklung und ergänzt: „Weitere Pilotanwendungen sind bereits in Planung.“

Die Kooperationspartner haben gemeinsam insgesamt 1,3 Millionen Euro in das Pilotprojekt zur klimaneutralen Stromerzeugung investiert. Eine verlässliche dezentrale und treibhausgasfreie Energieversorgung setzt voraus, dass die H2-Infrastruktur ausgebaut und ausreichend grüner Wasserstoff zu marktfähigen Preisen zur Verfügung gestellt wird. Daher sehen die Partner nun die Politik in der Pflicht. Ohne eine regulatorische Ausgestaltung kann der Green Deal nicht gelingen.