Was ist das für ein Gefühl, jetzt das Debütalbum in Händen zu halten?
Interview Ein Traum wird Wirklichkeit
Der Kölner Musiker Dari geht mit seinem Debütalbum „VLI“ an den Start. Schon als Kind war er mit der Soulband seines Vaters unterwegs.
Dari:Das ist gerade die spannendste Zeit meines Lebens. Das Album in Händen zu halten, ist fast schon surreal. Ich bin gespannt darauf, wenn es erst mal im Laden liegt. Zwei Jahre habe ich daran gearbeitet und jetzt gibt es kein Zurück mehr. Für mich geht ein Traum in Erfüllung. Ich freue mich und bin sehr dankbar.
Wie sind Sie zur Musik gekommen?
Dari: Mein Vater ist Musiker und ich war schon als Kind mit seiner Soulband unterwegs. Schlagzeug spiele ich, seitdem ich sechs bin und Musik hat immer mein Leben bestimmt. So war ich auch auf einem musikalischen Gymnasium in Köln. Ich habe viel probiert und so meine Erfahrungen gesammelt. Richtig los ging es, als ich über einen Freund den Produzenten und Songwriter Fabian Zimmermann kennengelernt habe. Zunächst haben wir Songs für andere Künstler geschrieben. Dann folgten meine eigenen Songs, die sich jetzt auf dem neuen Album finden.
Wie entstehen die Songs?
Dari: Meist komponiere ich sie am Klavier und komme dann mit den Texten und der Musik zu Fabian und seinem Team. Gemeinsam arbeiten wir das Stück dann aus. Unser Ziel war es anfangs, so etwas wie One Republic auf Deutsch zu machen. Das war unsere Vision. Inzwischen sind wir zu einem echten Team und auch Freunden geworden. Wir haben mit Blind Records unsere eigene Plattenfirma, was uns sehr flexibel und offen macht. Im Hintergrund haben wir einen Major als Partner gewinnen können, der uns unterstützt – ein guter Deal. Ich glaube, das ist für Musiker die Zukunft, weil man so Ideen direkter umsetzen kann.
Wie kam es zum Titel „VLI“?
Dari: Das ist eine römische Zahl, die für die Kölner Postleitzahlen steht. Ich bin in dieser Stadt geboren und hier ist alles entstanden, was mich heute als Musiker ausmacht. So wurde der Ursprung meines Seins zum Albumtitel. Ich bin Köln sehr verbunden. Und schon beim ersten Song mit meinem Rapperfreund Mo-Torres ging es um diese besondere Zahl.
Was bedeutet für Sie Heimat?
Dari: Ich brauche meine Heimat und komme auch gerne in das Belgische Viertel am Stadtgarten zurück, wo ich aufgewachsen bin. Früher hatte ich sehr schnell Heimweh. Wenn wir die Rheinbrücke überquert hatten, flossen schon die ersten Tränen. Heute bin ich sehr gerne unterwegs und habe etwas Fernweh entwickelt. Aber ich komme auch sehr gerne nach Köln zurück.
Sie sind viel unterwegs – um was für Projekte geht es da?
Dari: Ich bin für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung im Einsatz und besuche deutsche Schulen im Ausland bzw. Schulen mit Deutsch als Fremdsprache. Das Thema ist hier „Stärken stärken“. Ich schreibe mit den Schülern gemeinsam einen Song, den wir dann in der Schule auch gemeinsam auf der Bühne singen. Es ist erstaunlich, wie sich anfangs noch schüchterne Kinder binnen drei Stunden wandeln, sodass sie sich der gesamten Schule auf der Bühne präsentieren. So zeigt man Kindern, was alles im Leben möglich ist. Zuletzt war ich in Moskau, im Oktober geht es nach Sizilien und nächstes Jahr nach Island.
Ihre Songs wirken sehr optimistisch.
Dari: Ich bin Optimist. Das Hobby als Beruf machen zu dürfen, ist ein großes Geschenk. Es ist toll, mit Menschen zu arbeiten und etwas von Deutschland und der Welt sehen zu können. Uns geht es hier doch allen gut, da sollte man sich nicht alle fünf Minuten beschweren. Und alles was passiert, liegt doch auch in der eigenen Hand. Ich bin auf jeden Fall glücklich und nutze die Chancen, die sich jeden Tag bieten. Ich finde, man sollte das, was man tut, lieben und, wenn das nicht der Fall ist, sollte man etwas ändern.
Am 2. August wird das Album veröffentlicht. Ist auch eine Tour geplant?
Dari: Ja, aber erst im Frühjahr. Köln wird auf jeden Fall eine Station sein. Wo hier das Konzert stattfinden wird, steht noch nicht fest. Durch Deutschland zu fahren und Musik zu machen, das war immer mein Traum. Live zu spielen ist doch das, worum es geht. Das gilt auch im digitalen Zeitalter. Es ist toll, morgens in einer anderen Stadt aufzuwachen, nachmittags den Soundcheck zu machen und abends dann auf der Bühne zu stehen. Darauf habe ich lange hingearbeitet.