Musik Junger Songwriter sorgt für ehrfürchtiges Schweigen
Wuppertal · Maximilian Theiss ist mit Musik aufgewachsen. Jetzt hat er seine erste Single veröffentlicht und ein Solo-Konzert gespielt.
Die Musik von Maximilian Theiss ist ein Erlebnis. Zupackend, ja monumental klingen die Songs des 18-jährigen. Dafür braucht er nicht viel: seine Stimme, eine Gitarre und ein Loop-Gerät. In dieser Kombi kann er mit sich selbst im Duett singen, Gitarrenspuren aufnehmen, verdoppeln, schichten – bis das Ein-Mann-Orchester komplett ist.
An seinem Sound hat Maximilian drei Jahre lang gefeilt. Ein Schritt war, eigene Texte zu schreiben, der nächste, von seinem Stamminstrument, dem Schlagzeug, zur Gitarre zu wechseln. Im Januar traute er sich den ersten Solo-Auftritt zu.
Bühnenluft hatte er da bereits genug geschnuppert. 2013 trat er zusammen mit Bruder Felix beim Schülerrockfestival in der Uni-Halle auf. Als Vorgruppe standen sie bei einem Konzert der Veteranen von Manfred Mann’s Earth Band auf der Bühne. Im vergangenen Jahr veröffentlichten die Brüder unter dem Bandnamen Theiss ihre erste Single „Use My Energy“. Während dieser Rockkracher an Maximilians frühe Idole wie Metallica erinnert, orientiert er sich an Singer-Songwritern wie Ed Sheeran und John Mayer.
Das Solo-Konzert im Café Swane war ein Achtungserfolg. Beeindruckt waren auch die Eltern, die die musikalischen Ambitionen ihrer Söhne bereits im Grundschulalter unterstützt haben. Mit 7 Jahren bekam Maximilian Klavierunterricht, ab dem 10. Lebensjahr konzentrierte er sich aufs Singen und Trommeln. „Im Swane war es knackend voll“, erinnert sich Peter Theiss. „Aber die saßen alle da und haben zugehört.“
Wer ein paar Songs von Maximilian gehört hat, wundert sich nicht über das ehrfürchtige Schweigen des Publikums. Hier ist ein Talent am Werk, dass mühelos den Spagat zwischen ernsten Themen und beglückend leichtfüßigen Melodien schafft. So hat selbst ein Song über eine schwierige Beziehungskiste das Zeug zum Hit – die Beatles lassen grüßen. Und wenn der Sänger kritische Töne anschlägt, dann mit einer gehörigen Portion Ironie. Beispielsweise in „Tragical Life“. „Darin geht es um Leute, die nicht zufrieden sind mit dem, was sie haben, die sich über Kleinigkeiten aufregen.“
Als gesellschaftskritischen Songwriter sieht sich Maximilian nicht. „Musik soll in erster Linie Spaß sein“, stellt er fest. Deshalb kommt ein Musikstudium für ihn nicht in Frage. Lieber denkt der Schüler des Gymnasiums am Kothen an das Naheliegende – an die Abi-Prüfungen, die dieses Jahr anstehen.
Über dem Lernstress will er das Musikmachen jedoch nicht vernachlässigen. Am 13. April spielt er als Schlagzeuger bei einem Blues-Gig im Café Swane mit, bei dem Titel von Größen wie John Mayall und Beth Hart gecovert werden. Fast könnte man von einem Familienkonzert sprechen. Denn dann wird auch Maximilians Mutter Birgitt, die als Tontechnikerin beim Rollschuh-Musical „Starlight Express“ arbeitet, auf der Bühne stehen und singen.
Kostproben von Maximilian Theiss gibt es auf Youtube.