Jetzt gut fünf Jahr später kehrt ihr Frontmann Jo Halbig mit seiner ersten Solo-EP „Herzland“ auf die Bühne zurück. Am 15. März ist er ab 20 Uhr im Kölner Artheater am Ehrenfeldgürtel live zu Gast. Wir haben mit Jo Halbig vorab gesprochen.
Was hat Sie dazu bewegt, eine Solokarriere zu beginnen?
Jo Halbig: Ende 2019 haben wir uns in der Band dazu entschlossen, bei den Killerpilzen eine Pause einzulegen. Kurz davor haben wir noch die größte Tour in der Bandgeschichte hinter uns gebracht. Angedacht war eigentlich nur eine kurze Auszeit von etwa einem Jahr. Dann kam aber Corona und bei den einzelnen Bandmitgliedern haben sich die Lebenspläne verändert. So war klar, dass es bei den Killerpilzen kein schnelles Comeback geben würde. Ich wollte aber selbst weiter Musik machen und auch auf die Bühne zurückkehren. So habe ich zunächst zu Hause angefangen, neue Songs zu schreiben, hatte damals aber noch nicht den konkreten Plan, diese als Solokünstler zu veröffentlichen.
Das hat sich dann 2023 geändert.
Halbig: Ich habe in Berlin Leute aus dem Musikbusiness kennengelernt und ihnen meine neuen Songs vorgespielt. Sie waren begeistert und so kam es im Oktober 2023 zur Veröffentlichung der ersten Single „Alle waren da“. Wohin die Reise geht, wusste ich auch damals nicht. Ich wollte eigentlich nur Spaß haben und weiter kreativ sein. Die unfassbar positiven Reaktionen haben mich aber darin bekräftigt, meinen Weg weiterzugehen, und so kommt jetzt meine Debüt-EP auf den Markt und meine erste Tour mit meiner neuen Liveband steht an.
Welche Bedeutung haben die Killerpilze heute für Sie?
Halbig: Die Band ist bis heute sehr wichtig für mich und sie ist ja auch nicht endgültig auf Eis gelegt worden. Wir haben noch immer einen sehr engen Kontakt zueinander, was natürlich auch daran liegt, dass Fabi mein Bruder ist. Aber irgendwann mit Anfang 30 stellt sich im Leben vieles auf den Kopf. Ich bleibe der Sänger der Killerpilze und die Band ist Teil meiner DNA als Musiker.
Wie würden Sie Ihren Sound als Solokünstler beschreiben?
Halbig: Mir ist auf jeden Fall die handgemachte Gitarrenmusik mit einer Liveband sehr wichtig, die auch den Mut zur großen Geste beinhaltet. Ich würde meine Musik mit Indierock beschreiben und habe mich dabei von Topstars wie Bruce Springsteen inspirieren lassen.
Wie sind die neuen Songs entstanden?
Halbig: Zunächst habe ich mich zurückgezogen und zu Hause an den Songs gearbeitet. Enge Freunde haben mich darin bekräftigt, damit wieder zurück auf die Bühne zu gehen. Mir war zunächst aber vor allem wichtig, dass die Songs mich selbst begeistern können und dass sie auch in meinem Freundeskreis gut ankommen. Ich wollte wieder so Musik machen, wie ich das in der Anfangsphase der Killerpilze vor 20 Jahren gemacht habe. Es gab auch viele Sessions mit befreundeten Musikern. Die neue Band ist letztlich an meinem gedanklichen Reißbrett entstanden. Mit Anna habe ich eine tolle junge Gitarristin an Bord und Matze am Schlagzeug kenne ich auch schon lange.
Was ist das jetzt für ein Gefühl kurz vor der Tour?
Halbig: Jetzt vor den Proben war ich noch ziemlich nervös. Man schreibt die neuen Songs ja quasi in einen luftleeren Raum hinein und weiß nicht, ob diese auch wirklich live mit der Band funktionieren. Bei den Killerpilzen kannten wir uns mehr als 20 Jahren, jetzt in der neuen Konstellation musste man erst sehen, ob wir zusammen und mit den neuen Songs wirklich funktionieren. Aber es hat bei den Proben sofort geklickt. Jetzt ist die Vorfreude auf das Comeback nach fünfeinhalb Jahren Pause wirklich groß. Man spürt in der Band die Spielfreude und die Energie, mit wir die Leute begeistern möchten.
Werden auch alte Songs der Killerpilze bei den Konzerten zu hören sein?
Halbig: Der Schwerpunkt liegt klar auf den neuen Songs, aber es wird auch drei oder vier Stücke von den Killerpilzen zu hören geben. In der Band war ich ja der Hauptsongschreiber und der Sänger. Insofern funktioniert dieser Mix sehr gut und spannt den Bogen zu meinen musikalischen Wurzeln.
Sie treten in Köln im Artheater auf. Welche Beziehung haben Sie zur Stadt?
Halbig: Köln war für uns als Killerpilze immer die Stadt mit den besten Konzerten bei den großen Touren. Und auch jetzt bei meiner Solotour war die Nachfrage nach den Tickets in Köln sehr stark. Dort hatten wir den zweitbesten Vorverkauf der gesamten Tour. Entsprechend freuen wir uns auf unseren Auftritt im Artheater.
Service: Weitere Informationen zum Konzert am 15. März im Kölner Artheater und Tickets gibt es unter: