Spannung Krimi-Tipp: Das Blutgericht von Köln

Köln · Es scheint so, als hätten sich für den jungen Ritter Seyfrid von Viskenich alle Wünsche erfüllt. Nach der Teilnahme am Kreuzzug im Heiligen Land hat er dem blutigen Krieg den Rücken gekehrt und hat sich erfolgreich für eine Ausbildung als Medicus an der berühmten Scola Medica Salernitana in Italien beworben.

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Foto: Verlag/Emons

Dort wird er von seinem hoch angesehenen Lehrer Roger Frugardi in der Kunst des professionellen Heilens unterrichtet.

Als Soldat im heiligen Feldzug hat Seyfrid reichlich Leid gesehen. Sein größter Wunsch ist es, Menschen die krank und in Not sind als ausgebildeter Arzt zu helfen. Dabei ist es nicht selbstverständlich, an der berühmten Medizinschule in Salerno angenommen zu werden. Doch mit seiner Wissbegierde, seinem Talent und seinem Engagement überzeugt er schnell seinen legendären Lehrer und ist auf dem Weg, als Student in die europäische Ärzteelite aufzusteigen.

Unter falschen Namen
ermittelt Seyfrid in Köln

Doch über einen fahrenden Händler, der häufig von Italien nach Köln reist, erfährt Seyfrid das Ungeheuerliche: Sein Vater soll in der Domstadt einen reichen Salzhändler, dem er Geld geschuldet hat, brutal ermordet haben. Von einem Blutgericht wird der alte Ritter zum Tode verurteilt und hingerichtet. Seine Familie wird geächtet und verliert ihren gesamten Besitz, inklusive der Burg vor den Stadttoren Kölns.

Seyfrid ist erschüttert und glaubt nicht an die Schuld seines geliebten Vaters. Schweren Herzens verlässt er Italien und begibt sich auf die Reise ins heimische Köln. Dort will er das Verbrechen um den ermordeten Salzhändler aufklären und die Bürger zur Rechenschaft ziehen, die seinen Vater beschuldigt und die ihn zum Henker geführt haben.

Unter dem Namen seines gefallenen Freundes Ulrich von Schwarzenberg kommt er nach Köln, wo er sich als Medicus niederlässt, um so unauffällig nach dem wahren Mörder und nach seiner verschollenen Schwester Isolde zu suchen. Was erlebt, schockt den jungen Medicus. Die Stadt mit ihren reichen Bürgern und dem machtgierigen Erzbischof ist wie ein großes Haifischbecken voller Intrigen und Machtkämpfe.

Zu seinen ersten Patienten zählt der reiche Gewandschneider Matthias Quentenberg, der von seinen Feinden vergiftet worden ist. Er gehört zu einer einflussreichen Bruderschaft, der Richerzeche, die mit allen Mitteln um die Macht in der Stadt kämpft. Seyfrid heilt den Schwerkranken und bekommt so Kontakt mit den wichtigen Bürgern der Stadt. Doch vertrauen kann er nur Rebecca Quentenberg, die wie Seyfrid mehr über die Verschwörungen im Schatten des Doms erfahren möchte. Für beide wird es sehr schnell, sehr gefährlich in Köln.

Über seinem historischen Köln-Krimi ermöglicht Autor Ingo Gach seinen Lesern mit seinem sympathischen Helden Seyfrid eine spannende und gut recherchierte Zeitreise ins Mittelalter - ein Zeitalter, das am Rhein viele dunkle Geheimnisse birgt.

Ingo Gach: Das Blutgericht von Köln, Emons-Verlag, 448 Seiten, 15 Euro