Kunst Künstlerbücher und viel Hoffnung in Bildern

Köln · Im Mai gibt es viele neue Ausstellungen in den Kölner Galerien. Bei einem Rundgang am Wochenende haben wir uns für Sie einmal umgesehen:

Unter dem Titel „Love & Hope“ werden in der Galerie Boisserée Werke von Robert Indiana gezeigt.

Foto: step/Eppinger

Der 1928 im amerikanischen New Castle geborene Robert Indiana gehört zu den US-Künstlern, die ganz maßgeblich die Pop Art geprägt haben. Bekannt wurde er durch seine ikonische Skulptur „Love“, die zum New Yorker Stadtbild gehört und die wie ein eindringlicher Aufruf wirkt, dieser stärksten der göttlichen Tugenden zu gedenken. Die neue Studio-Ausstellung in der Galerie Boisserée an der Drususgasse widmet sich bis zum 24. Juni neben „The Book of Love“, das seine Ursprünge in den 60er Jahren hat, auch den Arbeiten aus dem Zyklus rund um den Begriff „Hope“. Dieser entstand 2008 vor dem Hintergrund des Wahlkampfs Barack Obamas um das Weiße Haus und sollte diesen unterstützen. Zu sehen sind jetzt in Köln die Plastik „Hope“ aus präzise lackiertem Aluminium sowie zwei vierteilige Sets mit dem Titel „Four Seasons for Hope“. Die parallel laufende große Ausstellung „Alex Katz - with the artist’s eyes“ wurde bis zum 27. Mai verlängert. Danach beginnt ein „Accrochage“ mit Neuankäufen und ausgewählten Exponaten aus den Beständen der Galerie.

Galerie Boisserée: Robert Indiana „Love an Hope“, bis zum 24. Juni, Drususgasse 7-11, Öffnungszeiten: Di-Fr 10-18, Sa 11-15 Uhr

Für die in Köln lebende US-Künstlerin Heather Sheehan ist das Künstlerbuch das Medium schlecht hin. Darin verbindet sie verschiedene Aspekte ihres Schaffens - das Schreiben ebenso wie das Zeichnen, die Fotografie, die Objektkunst und selbst die Performance. All diese Ausdrucksformen gehen im Buch überraschende Verbindungen ein. Inszenierte Fotografien etwa erzählen komplexe und spannungsreiche Geschichten. Daneben gibt es tagebuchartige Werke, in den die Künstlerin mittels Zeichnungen, Malerei und Collage mal alltägliche Notizen, mal künstlerische Ideen oder Erspürtes wie in einem Skizzenbuch festhält. Sheehan entwickelt bei ihrer Arbeit fiktive Charaktere, in die sich selbst hineinfindet. Dabei verkleidet sie sich zum Beispiel als Schneiderin mit Taschenspielertricks, begibt sich in eine Kriminalgeschichte oder baut sich selbst als Puppe, die in Slowmotion zum Leben erwacht. „Die Ausstellung in der Galerie Floss & Schultz zeigt den Prozess meiner künstlerischen Arbeit und ermöglicht dem Betrachter besondere Einblicke. „Wenn ich ein Kostüm anziehe, spüre ich die andere fiktive Person. Dabei fotografiere ich mich mit einem analogen Selbstauslöser“, erklärt Sheehan. Einblicke in ihr Werk mit Künstlerbüchern und Fotografien gibt bis zum 31. Mai die Ausstellung in der Galerie. Dort läuft noch bis zum 9. Juni die Ausstellung „Shawn Stipling - In Pursuit of Coherence“.

Galerie Floss & Schultz: Heather Sheehan „R(h)einblättern“, bis zum 31. Mai, Steinstraße 37, Öffnungszeiten: Do 15-20 Uhr und nach Vereinbarung