Bundesvorsitzender Toprak kritisiert Kölner Polizei Kurdische Gemeinde nennt Aus für Kulturfestival in Köln ein "Armutszeugnis"
Köln. Die Kurdische Gemeinde Deutschland hat scharfe Kritik an der Entscheidung geübt, das für den 3. September geplante kurdische Kulturfestival im Kölner Rhein-Energie-Stadion wegen Sicherheitsbedenken nicht stattfinden zu lassen.
„Das Verhalten der Polizei kann ich nicht nachvollziehen“, sagte der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde, Ali Ertan Toprak, am Donnerstag der Online-Ausgabe der „Rheinischen Post“.
„Die Polizei will ein legales Kulturfestival verhindern, weil sie die Kritik türkischer Nationalisten fürchtet und Angst vor Angriffen von türkischen Nazis hat. Das ist ein Armutszeugnis“, unterstrich Toprak. Vielmehr habe die Polizei die Aufgabe, das kurdische Festival zu beschützen.
„Wenn wir dazu in der Lage sind, eine Demonstration türkischer Nationalisten am Deutzer Rheinufer zu ertragen, dann sollten wir erst recht auch ein kurdisches Kulturfest im Kölner Stadion ertragen“, fügte Toprak hinzu.
Am 31. Juli hatten bis zu 40.000 Türken am Rheinufer in Köln-Deutz gegen den Putschversuch in der Türkei und für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan demonstriert. Toprak betonte, die Polizei habe die damalige Pro-Erdogan-Demonstration geschützt, „obwohl dort übelst gegen Deutschland, seine Werte und die Menschenrechte gehetzt wurde“.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass das geplante kurdische Kulturfestival mit rund 30.000 Teilnehmern in Köln nicht stattfinden soll. Der Stadionvermieter, die Kölner Sportstätten GmbH, folgte nach Angaben der Polizei deren Empfehlung, den Vertrag mit den kurdischen Veranstalter nicht zu unterzeichnen.
Die Kölner Polizei geht nach eigenen Angaben davon aus, dass bei dem kurdischen Festival im Kölner Stadion massiv Werbung für die in Deutschland verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gemacht werden sollte. Solche Aktionen wären jedoch auch außerhalb des Rhein-Energie-Stadions insbesondere von türkischen Nationalisten wahrgenommen worden, mahnte die Behörde. Zwischen den verfeindeten Lagern seien daher „gewalttätige Aktionen“ zu erwarten gewesen. AFP