KVB KVB baut in diesem Jahr vor allem am Neumarkt, in Braunsfeld und Mülheim

Köln · Die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) intensivieren ihr Programm zur Erneuerung der Schieneninfrastruktur, um die Qualität des Stadtbahnverkehrs zu sichern und eine tragfähige Grundlage für die Verkehrswende zu schaffen.

Bei einem Schienennetz von 198,5 Kilometern ist immer etwas zu tun.

Foto: Stephan Anemueller

In enger Abstimmung mit der Stadt werden deshalb in den nächsten Jahren Baumaßnahmen entlang einzelner Trassen des 198,5 Kilometer umfassenden Schienennetzes gebündelt. Durch die rechtzeitige Erneuerung der Schieneninfrastruktur werden Ad-hoc-Störungen vermieden. Die Baumaßnahmen können somit solide geplant, Verkehrsteilnehmer und Anwohner rechtzeitig informiert werden.

So stehen zum Beispiel in 2024 – neben der mehrmonatigen Sperrung der Mülheimer Brücke – der rechtsrheinische Ast der Stadtbahnlinie 4 von der Haltestelle „Am Emberg“ (Höhenhaus) bis zur Endhaltestelle „Schlebusch“ in Leverkusen sowie der Streckenabschnittd er Stadtbahnlinien 15 und 16 zwischen den Haltestellen „Eifelstraße“ und „Ubierring“ in der Südstadt im Mittelpunkt. In den darauffolgenden Jahren konzentriert sich die KVB auf weitere Achsen.

Ferien reichen für die
Arbeiten nicht mehr aus

„Mit unserer regelmäßigen Erneuerung der Schienen bilden wir die Grundlage für attraktive KVB-Angebote. Dabei sind wir dankbar für das finanzielle Engagement von Bund und Land. Die KVB ist und bleibt das Rückgrat der klima- und umweltfreundlichen Mobilität hier in Köln in der Region“, sagt Stefanie Haaks, Vorstandsvorsitzende der KVB.

Die Intensivierung der Bautätigkeit führt aber auch dazu, dass die Ferienzeiten allein hierfür nicht mehr ausreichen. Bisher wurden mehrtägige und mehrwöchige Arbeiten weitestgehend in den Ferien terminiert, da dann das Verkehrsaufkommen insgesamt geringer ist. Einerseits stellt es sich aber als sehr schwierig heraus, alle größeren Baumaßnahmen in Köln koordiniert in Ferienzeiten durchzuführen. Andererseits hat sich im Rahmen des demographischen Wandels die Bedeutung der Ferien für das Urlaubs- und Reiseverhalten der Gesellschaft verändert.

Insgesamt werden in diesem Jahr zehn Maußnahmen durchgeführt, die die KVB besonders hervorhebt. Neben vier großen und drei mittleren Maßnahmen werden an zwei Baustellen Oberleitungen erneuert und Bahnsteige saniert. Die vier größten Baumaßnahmen des Jahres befinden sich am Neumarkt, in Braunsfeld und Mülheim. Besonders hier wird es erhebliche Eingriffe in den Verkehr geben.

In den Sommerferien wird die Infrastruktur des sogenannten Aachener Sterns in Braunsfeld erneuert. Diese Kreuzung der Aachener Straße mit dem Lindenthal- und Melatengürtel wird von den Linien 1, 7 und 13 genutzt. Nicht weniger als 16 Weichen werden in den zwei Wochen ausgebaut, durch neue ersetzt, die wiederum alle verschweißt, geschliffen und angeschlossen werden müssen. Hierfür werden 2250 Quadratmeter Asphaltdecke aufgebrochen und am Ende durch eine neue Fahrbahnoberfläche ersetzt. Während der Arbeiten werden auch 590 Meter Schiene und 490 Schwellen ausgetauscht. Zudem werden ein U-Turn und mehrere Bahnübergänge erneuert, teilweise auch die Entwässerung der Weichen. In den Randbereichen der Kreuzung tauscht die KVB außerdem 380 Tonnen Schotter aus. In die gesamten Arbeiten investiert die KVB rund 8,1 Millionen Euro.

Riesige Baustelle an
Neumarkt und Hahnenstraße

Prominenter als am Neumarkt und auf der Hahnenstraße wird keine KVB-Baustelle in diesem Jahr sein. Hier werden vom 16. September bis 16. Oktober sechs Weichen ausgetauscht, rund 2,3 Kilometer in den Asphalt eingelassene Schiene erneuert, 4200 Quadratmeter Asphaltdecke aufgebrochen und später wieder vervollständigt sowie zwei U-Turns und eine Kreuzung erneuert. Auf 70 Quadratmetern wird die Betonplatte unter der Gleistrasse bearbeitet, zusätzlich muss die KVB an verschiedenen Stellen an den Entwässerungsanlagen der Weichen arbeiten. Da die Herbstferien für diese Arbeiten nicht ausreichen, müssen die Arbeiten vorher beginnen.

Am Wiener Platz in Mülheim baut die KVB etwas abseits der weiteren Verkehrsströme. Hier wird der durch den Stadtbahnverkehr erzeugte Körperschall durch eine Schienenlagerung reduziert, die ausgetauscht werden muss. Die Arbeiten finden in den Sommerferien vom 24. Juni bis 22. Juli entlang der Linie 4 statt. Insgesamt 192 dieser Schienenlagerungen werden durch neue ersetzt. Dabei erneuert die KVB auch 178 Meter Schiene und wechselt 45 Tonnen Schotter und 55 Tonnen Kies aus. 

Darüber hinaus baut die KVB an weiteren wichtigen Stellen im Stadtgebiet. Bereits ab dem 31. März finden Gleisbauarbeiten im Streckenabschnitt Barbarossaplatz bis Eifelstraße in der Südstadt statt. Bis zum 6. April werden hier in den Osterferien Weichen, Schienen, Schwellen und der Oberbau der Gleisanlage ausgetauscht. Betroffen sind die Stadtbahnlinien 12, 15 und 16.

Vom 24. bis 28. April wird in der Innenstadt die Gleisanlage im Bereich der Kreuzung Richard-Wagner-Straße/Moltkestraße erneuert. Hiervon sind die Linien 1 und 7 betroffen, zudem muss der Autoverkehr umgeleitet werden. In den Sommerferien wird vom 22. Juni bis 1. Juli in der Südstadt die Überfahrt der Linie 16 über die Rheinuferstraße erneuert. Auch wenn der betroffene Abschnitt nur kurz ist, bedeutet dies einen Eingriff in den fließenden Straßenverkehr auf einer der Kölner Hauptachsen.