(biro) Der Bahnübergang am Wittenburgweg/Haus Bockdorf auf der Strecke des RE 10 (Niersexpress) in Kempen wird nun doch vorübergehend geschlossen. Das teilte die Deutsche Bahn am Dienstag mit. Die Bahnstrecke zwischen Kleve und Kempen war zuletzt aufwendig digitalisiert und modernisiert worden, im November 2022 wurde sie wieder in Betrieb genommen. 76 Bahnübergänge entlang der Strecke wurden im Zuge der Arbeiten ebenfalls an die neue digitale Technik angepasst oder direkt komplett erneuert. Doch bei allen Bahnübergängen war das nicht möglich: Für die Erneuerung einiger Bahnübergänge waren Planfeststellungsverfahren notwendig. Und die zogen sich hin beziehungsweise ziehen sich immer noch hin.

Für den Bahnübergang am Wittenburgweg/Haus Bockdorf gilt das auch: Bis zur Erneuerung der Technik muss er entweder durch einen Mitarbeitenden, der als Posten am Bahnübergang steht, die Ampelanlage einschaltet und die Schranken senkt, gesichert werden – oder geschlossen werden.

Seit der Wiederinbetriebnahme der Strecke steht solch ein Posten am Bahnübergang und stimmt das Schließen und Öffnen der Schranken mit den beiden Fahrdienstleitern in Krefeld und Kempen ab. Damit ist jetzt aber Schluss: Um die dauerhafte zusätzliche Belastung der für die Bedienung zuständigen sogenannten Fahrdienstleiter zu vermeiden, habe die Deutsche Bahn in Abstimmung mit der Stadt Kempen eine temporäre Schließung des Bahnübergangs für den Fuß-, Rad- und Autoverkehr bis zum 15. März erwirkt, teilte die Deutsche Bahn mit.

Parallel liefen die Abstimmungen, um das Planrecht für die Erneuerung des Bahnübergangs zu erwirken. Die Deutsche Bahn sei mit den zuständigen Behörden und Anrainern bereits im Gespräch, alle betroffenen Parteien würden über die notwendigen Maßnahmen informiert. Wie die Stadt Kempen am Dienstag mitteilte, wird eine Umleitungsstrecke ausgeschildert. Sie verläuft über den Krefelder Weg (K11) und die Unterweidener Straße (K23). Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei sowie Anlieger können bei Bedarf von beiden Seiten bis an den Bahnübergang heranfahren, ihn aber nicht mehr queren. Wie die Stadt auf Anfrage mitteilte, habe man der temporären Sperrung nach Rücksprache mit den Landwirten zugestimmt.

Die Sperrung sei bis zum 15. März begrenzt, da in dieser Zeit mit geringerem landwirtschaftlichen Verkehr und auch mit weniger Radverkehr zu rechnen sei, so eine Stadtsprecherin. Die Deutsche Bahn rechnet offenbar nicht damit, dass der Bahnübergang dann ab März erneuert ist: „Nach jetzigem Stand wird ab März zunächst weiterhin ein Bahnübergangsposten vor Ort sein“, erklärte ein Bahnsprecher am Dienstag dazu auf Anfrage.