Möbelmesse Möbelmesse auf 2023 verschoben

Köln · Die imm cologne wird nicht zum geplanten Termin im Januar 2022 in Köln durchgeführt. Diese Entscheidung hat die Geschäftsführung der Kölnmesse in enger Abstimmung mit dem Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) und im Einvernehmen mit weiteren namhaften Branchenvertretern auf internationaler Ebene getroffen.

Die Kölnmesse hat entschieden, die Möbelmesse und die Internationale Eisenwarenmesse zu verschieben.

Foto: dpa/Oliver Berg

„Dieser Schritt beschränkt sich ausdrücklich auf die imm cologne und ihre spezifischen Anforderungen an den Messebetrieb. Grundsätzlich halten wir unverändert an der Durchführung unserer Frühjahrsveranstaltungen 2022 fest. Die politischen Vorgaben erlauben dies, und nach dem hervorragenden und sicheren Ablauf der zurückliegenden Herbstmessen muss das unser Auftrag im Sinne der beteiligten Branchen bleiben“, sagt Geschäftsführer Oliver Frese.

Aktuelle Rahmenbedingungen machen Umsetzbarkeit unmöglich

So sieht der VDM als ideeller Mitträger der Veranstaltung vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie-Lage den wirtschaftlichen Erfolg der Veranstaltung und damit den erfolgreichen Re-Start der imm cologne im Januar als extrem gefährdet an. „Nach Rücksprache mit zahlreichen Ausstellern, Branchenvertretern und Handelspartnern kommt für die deutschen Aussteller und Aussteller aus dem deutschsprachigen Raum eine Beteiligung entweder nicht in Frage oder ist mit erheblichen Zweifeln versehen“, sagt Jan Kurth, Hauptgeschäftsführer des VDM.  Ein ähnliches Feedback gab es auch aus vielen europäischen Ländern.

„Die aktuellen besonderen Rahmenbedingungen in der Interior-Design-Branche machen die Umsetzbarkeit der imm cologne so gut wie unmöglich“, sagt Oliver Frese. „Wir haben uns diese für uns sehr bittere Entscheidung nicht leicht gemacht, betrachten es aber als unsere Pflicht, diesen Schritt in enger Abstimmung mit der Industrie jetzt zu gehen. Im Interesse unserer Aussteller schaffen wir hiermit Klarheit und Planungssicherheit. Aus unserer gemeinsamen Sicht ist eine imm cologne mit ihrem Anspruch als Leitmesse für die Interior Design Branche in der derzeitigen Situation nicht realisierbar“, sagt der Geschäftsführer weiter. Nach den Worten von Frese, als Chief Operating Officer verantwortlich für das Messeprogramm, arbeitet die Kölnmesse „aktiv an Handlungsoptionen, den Ausstellern vor dem Re-Start der imm cologne vom 16. bis 21. Januar 2023 auch in 2022 noch eine attraktive Messepräsenz auf internationalem Niveau anzubieten. Auch die ZOW – Zuliefermesse für die Möbelindustrie und den Innenausbau – innerhalb des Kölnmesse-Portfolios wird nicht vom 8. bis 10. Februar, sondern erst vom 3. bis 5. Mai 2022 in Bad Salzuflen stattfinden.

Im Herbst haben unter anderem die Kölner Kunstmessen und die Ernährungsmesse Anuga unter Beweis gestellt, dass Messen auch auf internationalem Niveau wieder möglich und für alle sicher durchzuführen sind. Aktuell wird deutlich, wie unterschiedlich einzelne Branchen auf die aktuelle Situation reagieren. „Wir stellen fest, dass es aufgrund der anhaltenden pandemischen Lage in Deutschland eine heterogene Einschätzung bei den ausstellenden Unternehmen gibt“, berichtet Frese. Die Beurteilungen seien branchenspezifisch unterschiedlich stark ausgeprägt, „mal mit größerer Auswirkung auf die jeweilige Messe und manchmal kaum spürbar.“ „Im Sinne eines vertrauensvollen Miteinanders sind wir selbstverständlich im engen Austausch mit unseren Branchen und Kunden, um eben branchenspezifische Entscheidungen treffen zu können.“ Für sichere Abläufe steht das Hygiene- und Sicherheitskonzept der Kölnmesse, das weiterhin absolut im Einklang mit den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz und der Coronaschutzverordnung NRW steht.

Noch mit Ende der kostenfreien Stornierungsmöglichkeit Mitte Oktober zeichnete sich für die imm cologne insgesamt ein positives Bild ab: Mit 600 Ausstellern aus über 50 Ländern wäre die Veranstaltung auch in dieser zahlenmäßig kleineren Form immer noch das größte und relevanteste Forum der Interior-Design-Branche im umsatzstärksten Möbelmarkt in Europa gewesen.

Der fachliche Austausch und das Networking zwischen international agierenden Unternehmen und hochqualifiziertem Fachbesuch bilden auf jeder imm cologne die Grundlage für zukunftsorientierte Innovationen und die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Damit sorgt die imm cologne für die wichtigen Businessimpulse in der Branche. Deshalb möchte die Kölnmesse gemeinsam mit dem Verband der Deutschen Möbelindustrie und der ausstellenden Industrie alles daran setzen, eine innovative imm cologne 2023 auf die Beine zu stellen.

Von der aktuellen Pandemielage ist auch die Internationale Eisenwarenmesse betroffen. Sie wird nicht wie geplant vom 6. bis 9. März 2022, sondern vom 25. bis 28. September 2022 durchgeführt. Frese: „Unser Anspruch als weltweite Leitmesse der Hartwarenbranche ist es, einen möglichst vollständigen Überblick über den globalen Markt zu geben und Anbieter und Einkäufer aus aller Welt zusammenzubringen. Dies wäre aufgrund der zu erwartenden strengen Reiserestriktionen für wichtige Überseemärkte nach aktueller Einschätzung nicht möglich - insbesondere mit Blick auf die wichtigen asiatischen Absatz- und Herstellermärkte. So können nun die Aussteller mit langer Vorlaufzeit planen und sich auf eine internationale Besucherschaft freuen. Besucher erwartet ein renommiertes, wieder vollständiges Teilnehmerfeld.“