Neue Schule für Notfallsanitäter

Feuerwehren der Städte Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal wollen gemeinsam ausbilden.

Foto: Preuss

Leverkusen. In vielen Städten ist dies noch längst nicht der Fall: Aber in Solingen sind alle 185 Beamten der Berufsfeuerwehr seit Jahren auch als Rettungssanitäter ausgebildet. Dies hat große Vorteile: Im Notfall können beispielsweise auch die Besatzungen der Tanklöschfahrzeuge jederzeit im Rahmen der Erstversorgung Erkrankte und Verletzte wichtige Rettungsmaßnahmen einleiten.

Zudem sind sie wegen der Rundumausbildung flexibel einsetzbar. Ausgebildet werden die Feuerwehrmänner als Rettungsassistenten in der von der Stadt Solingen geleiteten Rettungsassistentenschule. Sie ist am Städtischen Klinikum Solingen angesiedelt, wo die Feuerwehr die Räumlichkeiten angemietet hat. Dies hat den großen Vorteil, dass die angehenden Rettungsassistenten am Klinikum auch direkt ihre praktische Ausbildung absolvieren können.

In der Schule stehen pro Ausbildungsjahrgang bislang 24 Plätze zur Verfügung, die seit Jahren auch von den Feuerwehren aus Remscheid und Leverkusen mit belegt werden. „Zukünftig will sich die Berufsfeuerwehr Wuppertal ebenfalls an einer Schule beteiligen“, kündigt Solingens Feuerwehr-Chef Frank-Michael Fischer an.

Daher sei jetzt eine Projektgruppe eingerichtet worden. Sie soll nicht nur den Bedarf an Ausbildungsplätzen in den vier Großstädten feststellen, sondern auch klären, welche Voraussetzungen und neue Strukturen zukünftig zum Betrieb einer solchen Schule nötig sind. Und dabei soll, so Fischer, auch die Einrichtung einer völlig neuen, gemeinsamen Ausbildungsstätte geprüft werden. Offen sei, so Solingens Feuerwehrchef, ob diese mögliche neue, gemeinsame Schule wieder in Solingen angesiedelt wird. „Wir gehen da ganz wertfrei an das Thema.“

Dass die Projektgruppe, für die jetzt erst einmal ein Projektmanager gesucht wird, überhaupt eingerichtet wird, hat einen wichtigen Grund: Zum 1. Januar 2014 ist das 24 Jahre alte Rettungsassistentengesetz abgelöst worden - durch ein neues Notfallsanitätergesetz. Das bringt einschneidende Veränderungen mit sich, auf die die Berufsfeuerwehren der Städte reagieren müssen. So ist der Notfallsanitäter jetzt ein richtiger Heilberuf.

„Die Kommunen haben aber noch Zeit, sich auf dieses neue Gesetz einzustellen“, erklärt Solingens Feuerwehr-Chef Frank-Michael Fischer. So stehe noch nicht einmal fest, wer die Finanzierung der Ausbildung zum Notfallsanitäter übernehme. Fest steht allerdings, dass die Solinger Berufsfeuerwehr an ihrem bewährten Modell der Doppelqualifikation ihrer Mitarbeiter festhalten will.