Kultur Oper Köln fördert junge Künstler

Köln. · Im Staatenhaus wurde das Programm für die neue Spielzeit vorgestellt.

Opernintendantin Birgit Meyer hat die neue Spielzeit 2019/20 im Staatenhaus präsentiert.

Foto: Eppinger

Mit dem aktuellen Thema „Oper und Gesellschaft“ unterstrich Intendantin Birgit Meyer bei der Vorstellung der neuen Spielzeit die Relevanz von Oper in der heutigen Zeit: „Nichts verbindet Menschen verschiedener Kulturen mehr als Kunst und Kultur. Wie Menschen verschiedener Kulturen und Religionen gut zusammen leben können, ist das Thema der Stunde. Ein wesentliches Schlüsselwort hierfür heißt: Empathie.“ Oper kann sinnliche Erfahrungen jenseits des Alltags bieten, gerade hierin liegt ihr Potential und ihre Aktualität. Den Zugang zum künstlerischen Erlebnis Oper zu ermöglichen und Schwellenängste abzubauen: dies sieht Meyer als einen wesentlichen Auftrag für Opernschaffende.

Die Förderung junger – vor allem auch weiblicher – Künstler und die Etablierung neuen Opernrepertoires sind zentrale Anliegen und Erfolgsmerkmale der Oper Köln. In diesem Kontext ist die deutsche Erstaufführung von Brett Deans Oper „Hamlet“ hervorzuheben, die 2017 uraufgeführt wurde und 24. November in Köln Premiere feiert. Die musikalische Leitung hat der Brite Duncan Ward inne, einer der vielversprechendsten jungen Dirigenten. William Shakespeares Werk bildet auch die Grundlage für die deutsche Erstaufführung von „Miranda“ (Premiere: 19. April 2020): Regie führt Katie Mitchell. Darüber hinaus kehrt die Erfolgsproduktion „Die Soldaten“ von Bernd Alois Zimmermann, wieder auf den Spielplan zurück (14. Juni 2020).

Die Faszination für Oper zeigt sich immer wieder in der lebendigen Rezeption und aktuellen Umsetzung großer Musiktheaterwerke. Mit der Neuproduktion von George Bizets „Carmen“ kehrt die Regisseurin Lydia Steier nach ihrem „Turandot“-Erfolg zurück (Premiere: 10. November). Die Geschichte zweier außergewöhnlicher Liebespaare steht im Zentrum der beiden Premieren unter Leitung von Generalmusikdirektor François-Xavier Roth: Richard Wagners „Tristan und Isolde“ (Premiere: 21. September) und Hector Berlioz’ „Béatrice et Bénédict“ (Premiere: 7. Juni 2020). Um existenzielle Lebenssituationen dreht sich Giuseppe Verdis „Il trovatore“, die in der gefeierten Inszenierung des führenden Theatermachers der internationalen Opernszene, Dmitri Tscherniakov, nach Köln kommt (Premiere: 1. März 2020).

Große Opern von Rossini und Mozart feiern in Köln Premiere

Unterhaltung auf höchstem Niveau bieten Gioacchino Rossinis große Oper „Il viaggio a Reims“, in der Rossinis komisches Opernschaffen seinen Höhepunkt findet (Premiere halbszenisch: 22. März 2020), sowie Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ unter Leitung des italienischen Dirigenten Riccardo Frizza (Premiere: 17. Mai 2020). Zum ersten Mal präsentiert die Oper in Kooperation mit dem Tanzbrunnen das „Opern-Air-Konzert“ zum Auftakt in die Saison (15. September). Mit dem neuen Format „Das Ensemble präsentiert sich“ bietet die Oper ihren hochkarätigen Sängern eine Bühne zur individuellen Begegnung mit dem Publikum. Jacques Offenbachs Opéra bouffe „Barkouf“ rundet das Offenbachjahr ab (Premiere: 12. Oktober). Regie der Koproduktion mit der Opéra national du Rhin Strasbourg führt Mariame Clément.

Internationale und junge Tanzkompanien versprechen in dieser Spielzeit Tanzerlebnisse: Erneut ist die brasilianische São Paulo Dance Company an der Oper Köln zu Gast (Premiere: 18. Oktober). Zum ersten Mal präsentiert das Ballet BC aus Vancouver zeitgenössische Choreografien (Premiere: 10. Januar 2020). Das Bayerische Junior Ballett München interpretiert Oskar Schlemmers legendäres „Triadisches Ballett“ (Premiere: 28. Februar 2020).

Seit 2018 engagiert sich die Kinderoper als Uinicef-Pate Köln, mit dem Ziel, Aufmerksamkeit für die Kinderrechte zu schaffen und in Köln gemeinsame Aktionen für Kinder zu entwickeln. Mit „Siegfried“ wird nun der dritte Teil von Richard Wagners „Der Ring des Nibelungen“ in einer eigenen Fassung für Kinder fortgeführt (Premiere: 29. November). Daneben wird die Kinderoper „Der Teufel mit den drei goldenen Haaren“, basierend auf dem gleichnamigen Grimm-Märchen, in einer aktuellen Fassung für Kinder zur Aufführung gelangen (Premiere: 8. März 2020).

350 kostenlose Veranstaltungen für Schüler in der neuen Spielzeit

Seit über 30 Jahren ist die Abteilung „Theater und Schule“ das Bindeglied zwischen Oper und Schule. In der kommenden Spielzeit bietet sie über 350 kostenlose Veranstaltungen für Schüler an, darunter ein Projekt zur digitalen Erstellung eines Programmheftes zu „Carmen“, szenische Einführungsworkshops zu „Il Trovatore“, eine Schattentheatereinführung zu „Turandot“, einen Comicwettbewerb, Opern-Rallyes und vieles mehr.

Inklusion und kulturelle Teilhabe ermöglicht die seit 2014 sehr erfolgreich laufende Projektreihe „Oper für Jung und Alt“, die Menschen mit Demenz, ihren Angehörigen und Betreuern Besuche in der Kinderoper ermöglicht. Das Projekt wurde 2017 mit dem Rudi Assauer Preis ausgezeichnet. Mit dem Preisgeld veranstaltet die Oper Köln nun am 7. Juni von 9.30 bis ca. 17 Uhr ein Symposium zum Thema „Oper und Demenz“ mit renommierten Referenten aus den Bereichen Medizin und Musiktherapie. Darüber hinaus findet der 2. Inklusive Kulturtag am 30. Oktober in der Oper Köln statt. Hierzu sind Experten und Künstler mit und ohne Behinderung aus dem Bereich der darstellenden Kunst eingeladen, ergänzt durch Informationsstände rund um das Thema „Inklusive Kultur“. step

Service: Der Vorverkauf für die Eigenveranstaltungen der Oper Köln sowie der Kinderoper beginnt am 14. Juni.