Polizist vor Kölner Straßenbahn geschubst und getötet - Festnahme

Köln. Ein Polizist ist am Freitagabend in der Kölner Innenstadt vor eine fahrende Straßenbahn gestoßen und so getötet worden. Der 32-Jährige Beamte sei privat unterwegs gewesen, als er vom Täter zwischen zwei Wagen der fahrenden Straßenbahn geschubst wurde, sagte ein Polizeisprecher am Samstag.

Symbolbild.

Foto: Wolfgang Runge

Nach Angaben des "Express" wohnte der Tote in Köln und arbeitete in Düsseldorf. Wie die Kölner Polizei am Sonntag mitteilte, hat es mittlerweile eine Festnahme gegeben.

Am Samstagabend ist ein 44-jähriger Tatverdächtigen vorläufig festgenommen worden. Der Deutsche hatte sich bereits am Unfallort bei der Polizei als Zeuge gemeldet, berichtet die Polizei am Sonntag. Im Rahmen der weiteren Ermittlungen habe sich dann ein dringender Tatverdacht gegen den Festgenommenen ergeben. Er soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Ermittlungen zu den Hintergründen der Tat dauern an.

Nach Angaben der Polizei lassen die Videoaufnahmen einer Überwachungskamera die Vermutung zu, dass der 32-Jährige um 23.50 Uhr an der Haltestelle "Chlodwigplatz" zwischen die Waggons der Stadtbahn gestoßen und von dem Zug überrollt wurde. Der Fahrer bemerkte den Vorfall nicht und setzte seine Fahrt fort.

Rettungskräfte brachten zwei Begleiter des Getöteten (31 und 32) zur psychologischen Betreuung in ein nahegelegenes Krankenhaus. Ermittler der eingesetzten Mordkommission werten derzeit zahlreiche Videoaufnahmen zur Klärung des genauen Hergangs und zur Identifizierung des Tatverdächtigen, der nach dem Vorfall in der Menschenmenge untertauchte, aus. Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich bei der Polizei unter 0221/229-0 zu melden.

Im Sommer vergangenen Jahres hatte ein sogenannter U-Bahn-Schubser in Köln Angst und Schrecken verbreitet. Es soll sich um einen 26 Jahre alten Obdachlosen handeln, der vier Frauen angegriffen haben soll. Ihm droht wegen einer schweren psychischen Krankheit die dauerhafte Unterbringung in einer geschlossenen Psychiatrie. red/dpa