Weltfrauentag Rolle und Selbstverständnis von Frauen im Wandel der Zeit

Köln · Der 8. März ist der internationale Frauentag. Zu diesem Anlass hat der Museumsdienst Köln zusammen mit vier städtischen Museen ein kostenloses digitales Programm zusammengestellt, um einige der vielfältigen Lebensentwürfe, Leistungen und Geschichten von Frauen vorzustellen, die in unterschiedlichen Epochen eine zentrale Rolle spielen.

„Frauen und ihre Geschichte(n)“ heißt die virtuelle Ausstellung im EL-DE-Haus am 8. März.

Foto: Gregor Schläger

Wer das kostenlose Angebot nutzt, kann sich außerdem noch persönlich mit Vermittlerinnen des Museums austauschen.  

Das Programm startet bereits am Dienstag um 18 Uhr mit dem bebilderten Onlinevortrag „Leev Marie?! Frauen im römischen Köln“. Der Vortrag mit Blick auf die reichen Funde im Römisch-Germanischen Museum zeigt, dass Frauen und ihre Lebensgeschichten im römischen Köln vielfältiger waren, als gemeinhin angenommen.  Am Montag, 7. März, geht es im Wallraf-Richartz-Museum um 18 Uhr um das Bild der Frau in christlichen Darstellungen und Kunst aus kirchenpolitischer Sicht – an der Diskussion nimmt auch eine Vertreterin der Initiative Maria 2.0 teil. Exklusiv zum Weltfrauentag können Interessierte persönlich und direkt online mit diskutieren.

Frauen und ihre Geschichten während der NS-Zeit

Am Weltfrauentag, Dienstag 8. März, befasst sich der Online-Vortrag „Von den Bauhausmädeln zum gendersensiblen Design“ des Museums für Angewandte Kunst ab 16 Uhr mit der Frage, welche Rollen Frauen im Design einnehmen und was Gender mit Design zu tun hat. Interessierte sind eingeladen mit zu diskutieren, ob Frauen und Männer unterschiedliche Anforderungen an Designobjekte haben und welche Vorstellungen von „Weiblichkeit“ und „Männlichkeit“ damit verbunden sind. 

Am 8. März ab 18 Uhr führt zudem das Thema „Frauen und ihre Geschichte(n)“ durch die virtuelle Ausstellung im EL-DE-Haus. Teilnehmer der Führung lernen Frauen und ihre Geschichte(n), ihre Perspektiven und wechselvollen Schicksale während der NS-Zeit kennen. Während der Rückblick auf die NS-Zeit oft mit einem männerzentrierten Weltbild einhergeht, wirft der Online-Rundgang ein Licht auf die Rolle von Frauen – sei es als Verfolgte und Ausgegrenzte, als Mitläuferinnen und Täterinnen, aber auch als Akteurinnen im Widerstand.  

Zum Abschluss des Programms führt ab 20.30 Uhr ein 360-Grad-Rundgang unter dem Titel „Die Vielfalt ist weiblich: Weiblichkeitsentwürfe im Mittelalter“ durch das Museum Schnütgen. Er zeigt anhand ausgewählter Exponate, wie vielfältig weibliche Lebenswelten im Mittelalter waren. Gleich zu Beginn der Führung stimmt das Publikum über die Exponate ab, die gemeinsam betrachtet und besprochen werden.  

Das Programm zum Weltfrauentag ist kostenlos und findet ausschließlich online über das Webkonferenzsystem BigBlueButton statt. Den Link zu den einzelnen Veranstaltungen finden Interessierte im Internet im Veranstaltungskalender unter dem entsprechenden Datum.  

Unabhängig vom Weltfrauentag sind Frauen ein Thema im diesjährigen Ausstellungsprogramm der städtischen Museen. So präsentiert das Museum für Ostasiatische Kunst in der Ausstellung „Shin hanga. Der moderne Farbholzschnitt Japans 1900 bis 1960“ vom 11. März bis 6. Juni unter anderem Porträts schöner Frauen. Das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud widmet sich vom 28. Oktober bis 26. Februar 2023 mit der weltweit ersten Ausstellung zur biblischen Susanna in der Kunst einer Erzähltradition und Bildtradition, die vor dem Hintergrund der MeToo-Bewegung kaum aktueller sein könnte.  Der Fotografin Walde Huth widmet wiederum das Museum Ludwig vom 3. Dezember bis zum 12. März 2023 die Ausstellung „Walde Huth. Material und Mode“.