Karneval Rote Funken fahren zum Charivari-Karneval in Paris

Köln · Anlässlich des Offenbach-Jubiläumsjahres wird am 18. Mai eine Delegation vom Rhein an die Seine reisen.

Monika Kleine, Elfi-Scho-Antwerpes, Heinz-Günther Hunold und Claudia Hessel (v.l.).

Foto: Eppinger

Am 18./19. Mai wird eine Delegation der Roten Funken, der Offenbach-Gesellschaft und der Stadt im Rahmen des Jubiläumsjahres „200 Jahre Offenbach“ vom Rhein an die Seine unterwegs sein. Mit an Bord sind 70 Funken inklusive Musik und dem Tanzpaar mit altem und neuen Tanzoffizier. Ziel ist der Pariser Karneval Charivari im 9. Arrondissement, wo Offenbach einst lebte, als er seine Geburtsstadt Köln verlassen hatte. Der Komponist wird in diesem Jahr auch in seiner Wahlheimat an der Seine gefeiert. Dazu wird es Führungen auf den Spuren Offenbachs, Konzerte und die Eröffnung einer Wanderausstellung im Rathaus des Stadtteils geben.

Straßenkarneval wie zu Offenbachs Zeiten in Paris

Charivari ist ein historisches Volksfest – an dem Karneval wie zu Offenbachs Zeiten auf der Straße gefeiert wird. Dazu gibt es die passenden Kostüme und in diesem Jahr erstmals das Traditionskorps der Roten Funken, deren Mitglieder in voller Uniform unterwegs sein werden. Sie transportieren Kölner Tradition vom Rhein an die Seine. Ihre Wurzeln haben die Roten Funken in den Stadtsoldaten, deren Truppe mit der französischen Besetzung des Rheinlandes Ende des 18. Jahrhunderts aufgelöst wurde. Auch diese Soldaten trugen die charakteristischen rot-weißen Uniformen, mit denen die Roten Funken heute im Karneval unterwegs sind. Beliebt sind diese für ihre Persiflage der militärischen Konventionen, indem sie Kommandosprache und Exerzierformen liebevoll auf die Schippe nehmen.

Am Samstag gibt es eine Führung durch das Paris Offenbachs und ein kostenloses Konzert in der Fondation Dosne-Thiers des Instituts de France mit ausgewählten Werken Offenbachs. Danach steht in der Metropole die „Nuit des Musées“ an. Am Sonntag gibt es im Rathaus des Stadtteils einen Empfang der Bürgermeisterin, an dem auch deren Kölner Kollegin Elfi Scho-Antwerpes vor Ort sein wird. Vor Ort wird auch die Wanderausstellung „Von Köln über Paris in die Welt“ eröffnet.

Ab 14 Uhr dreht sich dann auf der Place St. Georges alles im Zeichen des Charivari-Straßenkarnevals. Die Roten Funken, werden dann, wie von den Pariser Partnern gewünscht, erstmals am großen Straßenumzug teilnehmen. Höhepunkt des Zochs ist die Präsentation einer neuen Gedenktafel an Offenbachs Wohnsitz, wo dieser als 14-Jähriger seine erste Zeit in Paris erlebte. Am Nachmittag steht noch ein weiteres Offenbach-Konzert an. Alle Kölner und Offenbach-Liebhaber sind eingeladen, in Paris vor Ort mitzufeiern. Die Infos dazu gibt es auf der Homepage des Offenbach-Jahres.

Neben der Reise an der Seine verkündeten die Roten Funken auch das stolze Ergebnis ihrer Straßen- und Saalsammelaktion mit ihren „Kötterbüchsen“, die auch von Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes und NRW-Innenminister Herbert Reul aktiv unterstützt worden ist. Damit haben die Karnevalisten an eine 100-jährige Tradition angeknüpft und rund 26.000 Euro gesammelt. Diese kommen einem Projekt des Sozialdienstes katholischer Frauen zugute. Der Verein investiert den Spendenerlös in die Ausstattungen von 25 neuen Wohnungen für obdachlose Frauen in Weidenpesch. „Damit möchten wir auch auf das Tabuthema aufmerksam machen“, erklärt Monika Kleine mit Blick auf die mehr als 1600 obdachlosen Frauen in Köln.

Bekannt gegeben wurde von den Roten Funken außerdem, dass der Erbpachtvertrag für die Ulrepforte bis 2134 verlängert werden wird. Er wäre im Jahr 2035 ausgelaufen.