Reaktion auf Gewalttat in Köln Kollegin von erstochenem Stadt-Mitarbeiter erhält viel Lob für emotionalen Beitrag
Köln · Nachdem am Freitag ein Mitarbeiter der Stadt Köln im Stadtteil Dünnwald erstochen wurde, hat sich eine Kollegin zu Wort gemeldet. In einem Facebook-Beitrag zeigt sie sich entsetzt - und wirbt für mehr Akzeptanz für städtische Mitarbeiter.
Ein 47-jähriger Mitarbeiter der Stadt Köln ist am Freitag (13.12.2019) bei einem Hausbesuch im Stadtteil Dünnwald erstochen worden. Kurz nach der Tat hat sich eine Kollegin des Verstorbenen auf Facebook gemeldet und für ihren emotionalen Beitrag viel Zuspruch erhalten.
Die Frau äußert ihre Bestürzung über den tödlichen Angriff. Es könne nicht sein, dass „ein Kollege morgens zum Dienst antritt und nicht mehr nach Hause kommt“. Menschen müssten sich bewusst machen, dass städtische Mitarbeiter nur ihre Arbeit erledigen würden. Man solle daran denken, schreibt die Frau, dass „wir nichts dafür können, dass, wie in diesem Fall, jemand Schulden hat. Wir nichts dafür können, dass Kinder schlecht behandelt werden und gerettet werden müssen. Dass wir nichts dafür können, dass jemand falsch parkt“.
Die Frau führt ihren Beitrag fort: „Ihr seid dafür verantwortlich, wenn ihr von uns einen Bescheid bekommt! Nicht wir und auch nicht der Kollege heute!“ Man müsse sich bewusst machen, dass man selbst für sein Verhalten verantwortlich ist.
Für ihren am Freitagnachmittag verfassten Beitrag hat die Frau viel Zuspruch erhalten. Bis Sonntagmittag wurde das Posting fast 500 geteilt. Viele Nutzer schrieben, dass der Beitrag ihre Gefühle auf den Punkt bringe. Andere berichteten, dass auch sie bei ihrer Arbeit bereits Aggressionen ausgesetzt gewesen seien.
Der 47-jährige Mitarbeiter der Stadt Köln hatte gemeinsam mit einer 57 Jahre alten Kollegin am Freitagvormittag an einem Mehrfamilienhaus im rechtsrheinischen Stadtteil Dünnwald geklingelt. Darauf hatte ein Bewohner ihnen die Tür geöffnet und laut Polizei unmittelbar auf den Stadt-Mitarbeiter eingestochen. Ein Notarzt konnte ihn nicht mehr retten.
Am Sonntag teilte die Polizei Köln mit, dass der Beschuldigte (60) nach Antrag der Staatsanwaltschaft durch das Amtsgericht Köln vorläufig in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht worden sei. Es sei davon auszugehen, dass sich die Tat aufgrund einer psychischen Erkrankung ereignet habe, die zu erheblichen Einschränkungen der Schuldfähigkeit des 60-Jährigen führt, so die Polizei in ihrer Mitteilung.