Kino Stars beim Film Festival Cologne

Köln · Vom 10. bis zum 17. Oktober wird in Köln wieder das Neueste präsentiert, das in die Kinos und ins Fernsehen kommt.

„Es hätte schlimmer kommen können“ dokumentiert das bewegte Leben von Schauspiellegende Mario Adorf.

Foto: ORF

Eine immer größere Rolle nimmt beim Film Festival Cologne das Kino gegenüber den Fernsehproduktionen ein. Dieses findet vom 10. bis zum 17. Oktober in Köln statt. Insgesamt 1000 Programme auch 50 Ländern wurde gesichtet, um den Zuschauern das Neueste präsentieren zu können. Das bedeutet einen Zuwachs von zehn Prozent. 100 Programmbeiträge werden in Köln gezeigt. Das sind 30 mehr als im Vorjahr.

Beim Fernsehen hält der Hype der Serien weiter an, auch wenn hier anspruchsvolle Comedy dem beliebten Genre Crime stärker Konkurrenz macht. Beim Kino war es ein starkes Festivaljahr, das sich auch in Köln widerspiegeln wird. Eröffnet wird das Festival am Rhein mit der surrealen Komödie „Deerskin“ mit Jean Dujardin und Adèle Haenel, die in ungewohnten Rollen unter der Regie von Quentin Dupieux brillieren.

Mario Adorf kommt gleich zu
zwei Premieren nach Köln

Insgesamt werden viele nationale und internationale Film- und Fernsehstars den Weg nach Köln finden. Das gilt zum Beispiel für Mario Adorf, der gleich in zwei Filmen zu sehen und bei den Premieren live zu erleben ist. Unter dem Titel „Es hätte schlimmer kommen können“ präsentiert sich eine persönliche Doku mit vielen Weggefährten über sein bewegtes Leben. Dazu kommt die Knastkomödie „Alte Bande“, bei der Adorf mit Tilo Prückner vor der Kamera stand.

Eine Hommage an eine Krimiserie ist „Celebrate Inspector Barnaby“, einer Fernsehnacht, bei der die Darsteller vor Ort sein werden. Zu Gast ist auch Musiker Marius Müller-Westernhagen – er kommt zu „Das Pfefferminz-Experiment“, eine Musikdokumentation zum Kultalbum „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“, nach Köln. Auch bei der Vorstellung neuer Folgen von „Die Toten vom Bodensee“ mit Nora Waldstätten und Matthias Koeberlin sowie „Wilsberg – ins Gesicht geschrieben“ mit Leonard Lansink sind die Hauptdarsteller zu Gast beim Festival.

Die Film Festival Cologne Awards werden in diesem Jahr im E-Werk vergeben. Den Filmpreis Köln erhält Nicolas Winding Refn. Der dänische Regisseur und Autor gehört zu den wichtigsten Filmemachern der Gegenwart und hat seinen Weg inzwischen auch nach Hollywood erfolgreich gefunden. Der Hollywood Report Award geht an den angesagten New Yorker Regisseur Abel Ferrara. Er feiert in Köln die Deutschlandpremiere seines autobiografisch gefärbten Dramas „Tomasso“ bei dem Willem Dafoe als Protagonist mitwirkt.

Helen Mirren in 
„Catherine the Great“

Bei den TV Top Ten zählen der TV-Film „Brexit“ mit Bennedict Cumberbatch, die TV-Serie „Catherine The Great“ mit Helen Mirren, die viel diskutierte und gefeierte US-Serie „Euphoria“ und die US-Comedyserie „Ramy“ um eine junge Muslim in New Jersey zu den Highlights. Bei Best of Cinema Fiction gehören „Bacurau“ mit Sonja Braga und Udo Kier und der spektakuläre Politthriller „The Report“ mit Adam Driver zu den Höhepunkten.

Im Dokumentarbereich werden Themen wie der Syrien-Krieg im erschütternden Videotagebuch „For Sama“, „Hail Satan“ über Satanisten als Hoffnungsträger für die US-Zivilgesellschaft oder die Ein-Kind-Politik in China in „One Child Nation“ aufgegriffen. In „Die Götter von Molenbeek“ geht es um das Brüsseler Problemviertel aus der Sicht von Kindern. In der Reihe Look hat der Theaterfilm „Jupp, watt hamwer jemaht“ um den Skandal um den Düsseldorfer Kunstberater Helge Achenbach mit Joachim Król und Bibliana Beglau viel regionalen Bezug.

Das gilt auch für „Easy Love“, einen halbdokumentarischen Spielfilm über das Liebesleben Kölner Hedonisten in der Reihe „Made in NRW“. In dieser Reihe sind auch „Das freiwillige Jahr“ über einen Generationenkonflikt mit umgekehrten Vorzeichen und „7500“ ein klaustrophobischer Highjack-Thriller mit Joseph Gordon-Lewitt zu sehen.

Weitere Reihen beim Festival sind „Benelux meets NRW“ mit „Golden Youth“ über Isabelle Huppert als Grande Dame der Paris Clubszene der späten 70er Jahre und „Celebrate Korean Cinema“, wo Meisterwerke aus 100 Jahren koreanischen Film gezeigt werden. Dazu kommen die Hommage an den Preisträger Nicolas Winding Refn und die Retrospektive zu Heinrich Breloer.

Service: Weitere Infos zum Kölner Festivalprogramm gibt es online unter: