Straße Verkehrsversuch auf der Venloer

Köln · Die Venloer Straße gehört zu den wichtigsten Verkehrsadern und Einkaufsstraßen der Stadt. Mit 8536 Meter zählt sie zu den längsten Ausfallstraßen Kölns. Vom Friesenplatz in der City verläuft die Straße über die Kölner Stadtteile Ehrenfeld, Bickendorf und Bocklemünd dann über die Stadtgrenzen im Nordwesten hinaus nach Pulheim, Mönchengladbach und Viersen bis zur Landesgrenze bei Kaldenkirchen vor der niederländlischen Stadt Venlo.

In diesem zentralen Abschnitt der Venloer Straße wird der Verkehrsversuch jetzt umgesetzt.

Foto: step/Eppinger

Die Venloer Straße ist Teil der Bundesstraße 59.

Anders als die Luxemburger, die Bonner und die Aachener Straße ist diese Straße nicht auf eine alte Römerstraße zurückzuführen und kann daher auf keine lange Geschichte zurückblicken. Ihre Ursprünge gehen in die Gründerzeit um 1800 zurück. Nun soll aber die Zukunft der wichtigen Verkehrsachse auf einem Teilabschnitt neu gestaltet werden. Das hat große Auswirkungen für alle Verkehrsteilnehmer auf der viel genutzten Straße.

Der Verkehrsversuch wird
in zwei Stufen realisiert

Die Verwaltung führt seit dieser Woche auf der Venloer Straße, zwischen Ehrenfeldgürtel und Fuchsstraße, einen zweistufigen Verkehrsversuch durch. In diesem zentralen Bereich Ehrenfelds teilt sich eine Vielzahl von Fahrzeugen, Radfahrern und Fußgängern den begrenzt vorhandenen Raum. Die unterschiedlichen Ansprüche von Kraftfahrzeug-, Rad- und Fußverkehr lassen sich dabei nur schwer miteinander vereinbaren. Ziele der Maßnahmen sind laut der Stadtverwaltung die Verkehrssicherheit zu verbessern und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.

Die erste Stufe: Zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität werden zunächst rund 60 Kurzzeitparkplätze sukzessive in neue Räume für Außengastronomie, Sitzgelegenheiten, Fahrradabstellanlagen, Abstellflächen für Sharing-Systeme oder Lastenradparken umgewandelt. Die verbleibenden Kurzzeitparkplätze im Gesamtbereich werden nach und nach in Ladezonen mit abendlicher Bewohnerparkberechtigung umgewandelt.

Vorarbeiten: Die Vorarbeiten zur Umwandlung der ersten Kurzzeitparkplätze haben am vergangenen Montag zwischen Gutenberg- und Philippstraße begonnen. Dabei werden die Parkplätze zunächst vornehmlich mit mobilem Mobiliar, Wanderbäumen oder mobilen Fahrradabstellanlagen ausgestattet, um den Bürgern einen ersten Eindruck zu vermitteln.

Öffentlichkeitsbeteiligung: Gleichzeitig können seit dieser Woche alle Bürger das Konzept zur verbesserten Aufenthaltsqualität über das Beteiligungsportal „Meinung für Köln“ kommentieren. Die Anregungen fließen dann in die Entscheidung für die langfristige Nutzung des neu gewonnenen Raumes ein. Die Beteiligung ist zunächst bis einschließlich Sonntag, 9. Oktober, möglich. Zusätzlich zur Online-Beteiligung werden Bürgern die Möglichkeit haben, auch auf nicht-digitalem Wege eine Rückmeldung zu geben. Dazu gibt die Verwaltung demnächst eine weitere Information heraus.

Einführung Tempo 20: Im kommenden Oktober wird die maximale Fahrgeschwindigkeit für alle Verkehrsteilnehmenden auf 20 Stundenkilometer begrenzt und es wird entsprechend der Zonenbeschilderung die Regel „Rechts vor Links“ gelten. Darüber hinaus werden die Fahrradschutzstreifen zunächst provisorisch mit einem gelben „X“ außer Kraft gesetzt. Die Demarkierung ist eine straßenverkehrsrechtliche Voraussetzung für die Anordnung von Tempo 20. Voraussichtlich Anfang 2023 wird dann die Fahrradschutzstreifenmarkierung komplett entfernt.

Die zweite Stufe: In der nächsten Stufe des Verkehrsversuchs wird im kommenden Jahr eine Einbahnstraße eingerichtet. Die Planung, Abstimmung und Entwicklung der einzelnen Teilbereiche der Venloer Straße waren im Jahresverlauf umfangreicher als Anfang 2022 erwartet, sodass sich die Einrichtung der Einbahnstraße zeitlich nach hinten verschiebt.

Hintergrund: Dieses Vorhaben wurde vom Verkehrsausschuss des Rates am 23. November 2021 beschlossen und von der Bezirksvertretung Ehrenfeld mit Beschluss vom 7. März 2022 in Bezug auf die Umwandlung bestehender Parkplätze ergänzt. Die Auswirkungen der geänderten Verkehrssituation und Verkehrsführung werden während des gesamten Zeitraums untersucht und später ausgewertet.