Vorschau Ein Jahrhundertmusiker in der Philharmonie

Köln · Das Programm der Kölner Philharmonie reicht im kommenden Oktober vom großen Klavierkonzert über den Tag der offenen Philharmonie bis zur rauschendem Schönberg-Gala, portugiesischem Fado und unterhaltsamem Jazz.

Kit Armstrong kommt am 1. Oktober nach Köln.

Foto: KölnMusik GmbH/Marco Borggreve

Kit Armstrong: Eine führende Klavierbaufirma nennt ihn einen „Jahrhundertmusiker“. Pianisten-Legende Alfred Brendel bezeichnete ihn einmal als das größte musikalische Talent, das ihm je begegnet sei. Kit Armstrong ist eine Ausnahmeerscheinung im heutigen Musikleben. Er spielt auf historischen sowie auf modernen Instrumenten, er verfügt über ein ungewöhnlich breit gestreutes Repertoire; er ist Organist, Pianist, Komponist und Autor. Belesen, klug, vielseitig. Dazu gelingt es Kit Armstrong immer wieder, all sein Wissen, sein schnelles und tiefgründiges Denken auf die Tasten zu übertragen und Klang werden zu lassen. Am 1. Oktober kommt er um 20 Uhr in die Philharmonie.

Der Tag der offenen Philharmonie bietet am 3. Oktober ab 11 Uhr vielfältige Einblicke in die Angebote der Kölner Philharmonie und ihrer Partner. Es gibt Konzerte zum Zuhören und Mitmachen, Instrumente zum Ausprobieren und vieles mehr. Dazu kommt Rahmenprogramm rund um die Philharmonie ein.

Die Schönberg-Gala: Zwölf Monate ist es her, da startete die Berliner Opernkompanie Novoflot die Feierlichkeiten für ein besonderes Jubiläum: 70 Jahre nach seinem Tod wurden die Rechte am Werk Arnold Schönbergs frei. Ein wunderbarer Anlass, diesem Komponisten den roten Teppich auszurollen, seine Musik vom Stäbchenparkett aufs Glatteis zu verschieben und nach Glanz und Elend des geistigen Eigentums zu fragen. Gemeinsam mit Rosemary Hardy, Max Czollek, Michael Wertmüller und dem Ensemble Dissonart zelebrieren die Künstlerinnen und Künstler von Novoflot am 8. Oktober ab 20 Uhr eine rauschende Schönberg-Gala im Konzertsaal der Philharmonie.

Júlio Resende: Der portugiesische Fado ist Seele pur. Und Júlio Resende entlockt auch auf seinem neuesten Erfolgsalbum „Sons of Revolution“ dieser Seelenmusik so noch nie gehörte Seiten. Schließlich hat der Pianist erstmals Fado mit Jazz verschmolzen. Mit dieser musikalischen Neuausrichtung wird Júlio Resende nicht nur von der traditionsbewussten Fado-Szene Portugals gefeiert, sondern auch international. Mit seinem eingespielten Quartett, bei dem auch der markante Klang der Guitarra portuguesa nicht fehlen darf, präsentiert Resende am 11. Oktober um 20 Uhr seine Hommage an die Freiheitskämpfer der „Nelkenrevolution“ von 1974. Und das Ergebnis klingt so leicht und natürlich, als hätte es die Verbindung zwischen Jazz und Fado schon immer gegeben.

Thomas Quasthoff: Kaum zu glauben, dass er schon seit einem halben Jahrhundert Bühnenpräsenz zeigt: Thomas Quasthoff, zu internationaler Klasse gereifter Bassbariton, der freilich der Klassik schon längst Adieu gesagt hat. Stattdessen widmet er sich im Kreise von Freunden einer alten Leidenschaft: dem Jazz. Spaß wolle er haben, nur noch Freude am gemeinsamen Musizieren. Und die scheint den vor allem aus der Klassik bekannten Sänger Quasthoff im Zusammenklang mit seiner hochkarätig besetzen Band offenkundig zu erfüllen. Am 13. Oktober kommt er um 20 Uhr in die Philharmonie.

Theo Croker: Der Grammy-nominierte Trompeter, Produzent und Komponist Theo Croker ist ein Geschichtenerzähler, der durch seine Trompete spricht – ein Kreativer, der sich über Grenzen hinwegsetzt und der sich durch die Musik Gehör verschafft. Mit seinem siebten Studioalbum „Love Quantum“ und seiner EP „By the way“ schlägt er ein weiteres Kapitel in seiner stetigen Entwicklung als Künstler auf. Live zu hören gibt es die neue Musik am 26. Oktober um 20 Uhr.

Iveta Apkalna: Das Konzert für Orgel, Streicher und Pauken von Francis Poulenc gehört zu den absoluten Klassikern des großbesetzten Orgelrepertoires. Selbstverständlich ist es der lettischen Orgelkönigin Iveta Apkalna längst in Fleisch und Blut, Finger und Füße übergegangen, was sie am 27. Oktober ab 20 Uhr in Köln als philharmonische Porträt-Künstlerin unter Beweis stellt. Bei diesem 1939 uraufgeführten Coup steht Apkalna das Luxembourg Philharmonic unter der Leitung seines Chefdirigenten Gustavo Gimeno zur Seite. Als Ouvertüre bringt man ein neues Werk des Luxemburgers Claude Lenners mit. Danach bricht man in die Ewige Stadt auf – anhand der beiden spektakulär funkelnden und glitzernden Sinfonischen Dichtungen „Feste romane“ und „Pini di Roma“, mit denen Ottorino Respighi Rom porträtierte.

Weitere Informationen und Karten für die Kölner Philharmonie gibt es online unter: