Verkehr Zahl der Baustellen in Köln steigt

Köln. · 2019 beginnen die umfassenden Arbeiten zur Sanierung der Mülheimer Brücke.

Im kommenden Jahr beginnt die Generalsanierung der Mülheimer Brücke. Es wird mit großen Verkehrsbehinderungen gerechnet.

Im kommenden Jahr beginnt die Generalsanierung der Mülheimer Brücke. Es wird mit großen Verkehrsbehinderungen gerechnet.

Foto: picture alliance / dpa/Oliver Berg

Auch im kommenden Jahr müssen sich alle Verkehrsteilnehmer wieder auf zahlreiche Großbaustellen und die damit verbundenen Staus einstellen. 2019 wird es 15 solcher umfangreichen Vorhaben geben, 2020 sind es sogar 19.

Die größte Baustelle wird es bei der Sanierung der maroden Mülheimer Brücke geben. Dort dürfen wegen der an der rechtsrheinischen Brückenrampe festgestellten Schäden derzeit nur Lastwagen mit einem Gesamtgewicht von zwölf Tonnen auf der Brücke fahren. Bislang waren 30 Tonnen die Höchstgrenze. „Wir versuchen, schnellstmöglich Notfallmaßnahmen zu ergreifen, um die Gewichtsbeschränkung wieder aufheben zu können. Eine unmittelbare Gefahr besteht aber nicht“, betont Verkehrsdezernentin Andrea Blome. Die rechtsrheinische Rampe wird bei der Sanierung komplett neu gebaut, die übrigen Teile der 1951 eröffneten Brücke werden instantgesetzt und verstärkt.

Der Start der ersten Bauphase mit Auswirkungen auf den Individualverkehr bei der Generalsanierung ist für das erste Quartal 2019 geplant. Ab dann stehen Autofahrern für die Dauer von 30 Monaten nur noch eine Fahrspur in jeder Richtung zur Verfügung. Zu Beginn der Osterferien 2020 bis zum Ende der Sommerferien 2020 wird auch der Stadtbahnbetrieb auf dem Brückenzug unterbrochen und ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Beendet sind die Bauarbeiten, die zu Verkehrsbehinderungen führen, voraussichtlich Mitte 2022.

 Ab Mitte Januar sind im Tunnel Kalk Tunnel alle Fahrspuren offen

Beim Tunnel Kalk gibt es gute Nachrichten. Ab Mitte Januar stehen dort wieder alle Fahrspuren zur Verfügung. Die restlichen Arbeiten dauern wohl noch bis Mitte 2019. Aktuell werden im Tunnel Baumängel wie Fugenschäden und Hohlräume beseitigt. Später wird noch die Sicherheitstechnik beim Brandschutz und der Überwachung aufwendig erneuert. Insgesamt werden in den Tunnel 30 Millionen Euro investiert.

Zu den Großbaustellen gehört auch die dritte Baustufe der Nord-Süd-Bahn, die von der Schönhauser Straße bis zum Verteilerkreis Süd verlängert wird. Aktuell laufen dort die Vorarbeiten durch die Rheinenergie, die bis zum Herbst 2019 dauern werden. Diese erneuert bzw. saniert insgesamt 18 Kilometer Leitungen auf der Bonner Straße und den angrenzenden Seitenstraßen. Die ältesten Wasserleitungen stammen dort noch aus dem Jahr 1896. Der Verkehr wird teils einspurig an den Baustellen vorbeigeführt. Weitere Bauarbeiten bei der Stadtentwässerung beginnen nach Karneval 2019 und dauern etwa 20 Monate.

20 Ampelanlagen werden an der Luxemburger Straße erneuert

Umfangreich sind aktuell die Arbeiten auf der Luxemburger Straße. Dort werden insgesamt 20 Ampelanlagen erneuert. In diesem Jahr wurden bereits sieben Anlagen auf den neuesten Stand der Technik gebracht, im kommenden Jahr folgen weitere sechs Anlagen. Die Fertigstellung ist für das vierte Quartal 2019 vorgesehen. Die neuen Ampeln sollen flexibler sein. Sie werden den Radverkehr besser integrieren, an hochfrequentierten Fußgängerübergängen die Grünphasen verlängern und dem öffentlichen Nahverkehr Priorität einräumen.

Saniert wird zudem der Tunnel unter dem Bahndamm an der Philharmonie. Die Arbeiten beginnen im Jahr 2020 und dauern bis Mitte 2022. Ausgebaut wird auch die Geestemünder Straße zwischen Neusser Landstraße und Industriestraße (1. Quartal 2020 bis 1. Quartal 2022). Saniert und umgestaltet wird außerdem die Vogelsanger Straße in Ehrenfeld, und zwar von Anfang 2019 bis Ende 2020.

Viele Baustellen gibt es zudem auf den Autobahnen rund um Köln. Die größte gibt es auf der A1 zwischen Autobahnkreuzen Leverkusen und Köln-West im Umfeld des Neubaus der Leverkusener Brücke. Der erste Brückenteil soll bis 2020 soweit fertiggestellt sein, dass er ohne Einschränkungen von allen Fahrzeugen genutzt werden kann. Insgesamt werden für das Bauprojekt 740 Millionen Euro investiert.

Noch bis zum zweiten Quartal 2019 dauert der Umbau des Autobahnkreuzes Köln Nord. Auf der A4 werden zwischen dem Autobahnkreuz Köln-Ost und der Anschlussstelle Merheim die Lärmschutzwände und die Fahrbahn erneuert. Die Arbeiten beginnen erst, wenn der Tunnel Grenzstraße fertiggestellt ist.

Neue Autobahnbrücken gibt es auf der A4 für die Frankfurter Straße (Bauzeit noch bis 2020) und auf der A3 für die Rather Schulstraße/Eiler Straße (Bauzeit 2019 bis 2021). Auf der A3 wird im laufenden Jahr zudem zwischen Heumar und Königsforst die Fahrbahn saniert. Dazu kommt die Brückensanierung an der A59 bei der Anschlussstelle Köln-Wahn, die über die Heidestraße führt. Dort wird noch bis Ende 2021 gebaut. 

Gebaut wird auch bei der Deutschen Bahn, die zwischen 2018 und 2022 mehrere Brücken im sogenannten Kölner Eisenbahnring zwischen der Inneren Kanalstraße und dem Eifelwall erneuert. Eine Großbaustelle gibt es außerdem bei den Eisenbahnbrücken über die Deutz-Mülheimer-Straße, die komplett erneuert werden müssen. Verkehrseinschränkungen gibt es in diesem Bereich zwischen April 2020 und Mai 2023. An einem Wochenende im Jahr 2020 muss die vielbefahrene Straße sogar komplett gesperrt werden.

Aktuell wird zudem die Gewölbebrücke an der Hornstraße saniert. Dabei wird die bisherige Konstruktion neu ummantelt. Geschehen ist dies bereits an der Gewölbereihe an der Inneren Kanalstraße.