Schulen Kölner Schüler sollen so schnell wie möglich ein mobiles Gerät erhalten

Köln · Die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten hat durch die Pandemie eine neue Dynamik bekommen. Die Stadt als Schulträgerin wird die Schulen so ausstatten, dass digitaler Unterricht im Schulgebäude, aber auch für das „Lernen auf Distanz“ stattfinden kann.

 Schüler sollen auch von Zuhause lernen können. Deshalb will die Stadt jetzt Schüler mit mobilen Endgeräten ausstatten.

Schüler sollen auch von Zuhause lernen können. Deshalb will die Stadt jetzt Schüler mit mobilen Endgeräten ausstatten.

Foto: dpa-tmn/Florian Schuh

Seit dem 22. Juli liegen die Richtlinien über die Förderung digitaler Sofortausstattung an Schulen in NRW vor. 

Rund 17.500 Endgeräte (iPads) und 3500 Notebooks stehen jetzt für die Kölner Schulen bereit, mehr als 4000 Endgeräte davon wurden seit Mitte März beschafft. Die Verwaltung erarbeitet gerade eine vertragliche Grundlage vor, um zeitnah weitere 27.000 iPads zur Verfügung stellen zu können. Diese sollen auch dort zum Einsatz kommen, wo möglicherweise Klassen wegen eines Corona-Falles in Quarantäne müssen und der Unterricht auf Distanz weitergeführt werden muss. 

Geräte auch für
rund 11.000 Lehrer

Für Robert Voigtsberger, Beigeordneter für Bildung, Jugend und Sport, steht die Priorität fest: „Ich will so schnell als möglich die Schulen so ausstatten, dass Schüler sowohl im Klassenraum als auch zuhause digital lernen können. Auch wenn Klassen in Quarantäne gehen müssen, kann so verlässlich auf Distanz weiter unterrichtet werden.“ 

Durch ein 5.500.000 Euro umfassendes Förderprogramm des Landes kann Köln auch den rund 11.000 Lehrkräften Geräte zur Verfügung stellen. Für den Betrieb der bislang nicht vorgesehenen Endgeräte für die Lehrkräfte fallen unmittelbar rund 700.000 Euro jährlich an. Die entstehenden zusätzlich erforderlichen Aufwendungen für technische Betreuung und Personal sind hierbei noch nicht berücksichtigt.

Somit werden insgesamt bis zu 48.000 mobile Endgeräte bereitgestellt und administriert plus der notwendige Support bereitgestellt. Bei einer Zahl von 140.000 Kölner Schülern könnten damit etwa 34 Prozent Leihgeräte zur Verfügung gestellt werden. Insbesondere Kinder und Jugendliche, die zuhause nicht auf entsprechende technische Ausstattung zurückgreifen können, sollen davon profitieren. Die Ausgabe liegt daher in schulischer Verantwortung. Schulen, die schon mit iPads ausgestattet sind, praktizieren dies bereits. 

In enger Abstimmung mit dem Lieferanten der Geräte und NetCologne, dem Supportdienstleister der städtischen Schulen, werden auf der Installationsstraße des Lieferanten die Geräte direkt passend konfiguriert und im Anschluss an die Schulen übergeben. Auch wenn dies zu Mehrkosten führt, so können schneller größere Mengen an iPads bereit stehen. So können Schüler die Geräte leihweise auch zuhause, außerhalb der Schule, für den Unterricht und zum Lernen nutzen. 

Die zu beantragenden Landesmittel sind nach Bewilligung bis zum 31. Dezember zu verwenden. Diese Frist stellt eine enorme Hürde dar. Schuldezernent Robert Voigtsberger: „Die Beschaffung ist von der Verfügbarkeit auf dem Markt abhängig. Wir sind nicht die einzigen, die bestellen und das in der Größenordnung von zusätzlichen 38.000 Geräten. Deshalb werden wir eine Verlängerung der Förderfrist beim Land beantragen.“ 

Aktuell sind 76 Prozent der Kölner Schulen vollflächig mit WLan ausgestattet, 16 Prozent sind die Vorbereitungen beauftragt. Alleine in diesem Jahr konnten bisher trotz der aktuellen Pandemie 32 weitere Schuleinheiten mit WLan ausgestattet werden. Die WLan-Ausstattung der Schulen ist eine unabdingbare Voraussetzung, um die mobilen Endgeräte einsetzen zu können. Sämtliche Geräte müssen in einem ersten Schritt in das schulische Netz eingebunden werden, damit digitales Lernen möglich wird. 

Die Kölner Gesamtschulen und die Gymnasien haben die Möglichkeit, die komplette Bürokommunikation „Microsoft 365“ inklusive Teams als Videokonferenzanwendung zu nutzen, die Berufskollegs schon seit Jahren zur Verfügung steht. Ab sofort können auch Haupt- und Realschulen die Nutzung von „Microsoft 365“ beantragen. Allen Schulformen in Köln wird voraussichtlich ab Mitte September dieses Jahres eine datenschutzkonforme Videokonferenz-Lösung angeboten, die die Verknüpfungsmöglichkeit mit weiteren IT-Angeboten ermöglicht.