Letzte Flüchtlinge verlassen Erstunterkunft
Auch die frühere Kita „Rasselbande“ an der Höhestraße wird seit Donnerstag nicht mehr genutzt.
Burscheid. Es flossen Tränen, es gab Umarmungen und viele gute Wünsche der ASB-Mitarbeiter: Die letzten 37 Flüchtlinge haben am Donnerstagmorgen die Erstunterkunft des Landes in der Höhestraße 40 (ehemalige Kita „Rasselbande) verlassen. Am vergangenen Freitag hatten sie von ihrer bevorstehenden Verlegung erfahren.
Ein Bus des Hilgener Unternehmens Latzel brachte die Menschen aus Syrien, Nigeria, dem Irak, Iran und Libanon in die zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes nach Hamm. Erst dort werden sie in den nächsten Wochen und Monaten ihre kommunale Zuweisung erhalten.
Eigentlich hätten 38 Menschen in den Bus steigen sollen. Aber ein Syrer war in der Nacht zum Donnerstag allein aufgebrochen — mit unbekanntem Ziel. Die verbleibenden Flüchtlinge, darunter auch Familien, Kinder und eine Schwangere, verließen Burscheid nach dreieinhalb Monaten mit deutlich mehr Gepäck, als sie mitgebracht hatten. „Das sind alles Spenden, bis hin zum Kinderwagen“, sagte ASB-Koordinator Sven Wede zufrieden.
Mit der Verlegung am Donnerstag werden jetzt beide Einrichtungen an der Höhestraße schon zwei Wochen vor der angekündigten Schließung nicht mehr als Unterkünfte genutzt. Der Arbeiter-Samariter-Bund hatte die letzten Bewohner der Hans-Hoersch-Halle schon vorher in die Höhestraße 40 verlegt. Die Halle neben der Montanusschule soll aber vorerst als städtische Unterbringungsreserve vorgehalten werden.
Die Höhestraße 40 wird jetzt vom ASB noch bis zum Monatsende zurückgebaut und gereinigt und im Anschluss wieder an den privaten Vermieter übergeben. Das Personal wird nach Wedes Angaben in den verbleibenden vom ASB betriebenen Einrichtungen in Overath und in Müllersbaum untergebracht.
Müllersbaum ist damit die letzte Erstunterkunft des Landes in Burscheid. 48 Flüchtlinge leben dort zurzeit. Aber Ende August ist (zumindest in der bisherigen Funktion) auch an dieser Stelle Schluss.