Sportplätze Marode Aschenbahnen: Tartan wäre die Traumlösung

Der Rat soll am Donnerstag einen Förderantrag unterstützen. Aber die Aussichten auf das Bundesgeld sind eher vage.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Wer jemals auf dem Sportplatz Griesberg seine Runden gedreht hat oder auf der Hilgener Anlage wenigstens 100 Meter sprinten wollte, weiß: Ein Vergnügen ist das längst nicht mehr. Zu sehr erinnern die in die Jahre gekommenen Aschenbahnen an Buckelpisten und Unkrautbiotope. Der Zustand fällt umso mehr ins Auge, seit beide Fußballplätze Ende 2010 mit Kunstrasen ausgestattet wurden. Jetzt hofft die Stadt auf Fördergelder des Bundes, um die Plätze mit Tartanbahnen nachrüsten zu können.

Der Antrag ist schon gestellt, weil die Frist am 13. November endete. Der Stadtrat soll am Donnerstag unterstützend abstimmen, auch das ist eine Voraussetzung für den Förderantrag. Das Votum würde dann noch nachgereicht.

Es geht um Geld aus dem Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen, Sport, Jugend und Kultur“. 100 Millionen Euro stehen zur Verfügung. Das klingt viel, ist es aber nicht, bezogen auf das ganze Bundesgebiet. Ein Grund, warum man im Rathaus die Chancen auf Bewilligung eher zurückhaltend einschätzt. Ein zweiter: Im Fokus sind eher größere Projekte. Sie sollen besonders dem sozialen Zusammenhalt dienen und die Integration von Jugendlichen, Migranten, Flüchtlingen und sozial Schwachen fördern.

Warum die Stadt in Abstimmung mit dem Stadtsportverband dennoch einen Versuch startet, liegt auf der Hand: Bei Kommunen in Haushaltsnotlage würden 90 Prozent der Kosten gefördert. Die Stadt müsste nur zehn Prozent Eigenanteil aufbringen. Bei geschätzten Gesamtkosten von 710 000 Euro wären das 71 000 Euro.

Die Integrationsbedeutung der Plätze steht außer Frage: Da ist das Fußballtraining für Flüchtlinge, das der BVB anbietet, da ist die Teilnahme am Teilhabeprojekt der Deutschen Sportjugend, da sind die allgemeinen Integrationsleistungen der Sportvereine überhaupt.

Die Zustimmung des Stadtrats vorausgesetzt, wird die Stadt im Januar oder Februar erfahren, ob der Antrag erfolgreich war. Aber auch andernfalls wird sie um Investitionen kaum herumkommen. Bei der jüngsten Begehung haben sowohl der BV Burscheid als auch die TG Hilgen in ihrer Funktion als Pächter der Anlagen auf die dringend notwendige Sanierung hingewiesen. Rückendeckung erhalten sie von der Burscheider TG und dem Stadtsportverband, die die Anlagen für die jährlichen Sportabzeichen-Prüfungen nutzen.

Doch sicher ist: Ohne die Bundesmittel wird es den ersehnten Tartanbelag nicht geben, sondern bestenfalls eine grundlegende Sanierung der Aschenbahnen.