Neue Förderkriterien sollen jetzt schrittweise greifen

Zum 20-jährigen Bestehen schüttet die Burscheid-Stiftung den niedrigsten Betrag seit ihrer Gründung aus.

Foto: Marek Ratajczak/KSK

Burscheid. Wer Gast bei einer Geburtstagsfeier ist, bringt normalerweise Geschenke mit. Am Mittwochabend war das anders: Die Burscheid-Stiftung der Kreissparkasse (KSK) Köln wird 20 Jahre alt — und verteilte wie jedes Jahr wieder Schecks an Vertreter von 47 Vereinen und Institutionen in der Stadt. „Kluge Ideen, ehrenamtlicher Einsatz und finanzielle Unterstützung, diese Mischung ist das, was wir brauchen in der Stadt“, lobte Bürgermeister Stefan Caplan den Jubilar.

Gut 73 000 Euro werden in diesem Jahr ausgeschüttet. Das ist die niedrigste Summe seit Bestehen der Stiftung, noch einmal 10 000 Euro weniger als im vergangenen Jahr. Dennoch sei durch „geschickte Anlagestrategie“ das Schlimmste vermieden worden, sagte Caplan.

Er erinnerte an die Gründungsidee der Stiftung, die ein Ergebnis der Fusion von Kreissparkasse und Stadtsparkasse Burscheid war. Mit der Stiftung als einer Bedingung für den Verkauf sei damals sehr weitsichtig gehandelt worden. Einziges heute noch aktives Kuratoriumsmitglied der Anfangszeit ist Gert Weber (FDP).

Er wie alle anderen Kuratoriumsmitglieder und Vereinsvertreter werden sich künftig an eine neue Ansprechpartnerin gewöhnen müssen: Stiftungsreferentin Sonja Weber wendet sich nach zehn Jahren anderen Aufgaben zu und wird von Sabine Claßen abgelöst.

Und noch eine Umgewöhnung ist in Aussicht gestellt: Schon vor zwei Jahren waren angesichts der dauerhaft niedrigen Zinsen und entsprechend geringeren Erträge neue Förderkriterien angekündigt worden. Sie sollen nun im Kuratorium noch einmal beschlossen und dann den Vereinen in einer separaten Informationsveranstaltung erläutert werden. Die Einführung, so Caplan, werde aber schrittweise und behutsam erfolgen.

Christian Bonnen, Stiftungsvorstand und KSK-Vorstandsmitglied, warb erneut für mehr Anträge im Bereich Umwelt, dem Fördersummen-Stiefkind der Burscheid-Stiftung. In den vergangenen 20 Jahren hat der Sport mit knapp einer Million Euro die größte Förderung erhalten, gefolgt von der Kultur (860 000 Euro) und dem Sozialen (815 000 Euro). Die Umwelt fällt mit gerade 130 000 Euro da deutlich ab.

Zur Überbrückung bis zum Auftritt des Young Music Choir Dürscheid stimmte Kantorin Silke Hamburger noch spontan Paul Gerhardts „Geh aus, mein Herz, und suche Freud“ an, ein durchaus passendes Geburtstagslied für die Stiftung. Dann ging es an den Kicker: Weitere 500 Euro für einen guten Zweck standen auf dem Spiel.