Nur 748 Wohnungen im Kreis gebaut
IG Bau: Beitrag zur Wohnraum-Offensiveder Regierung wird in der Region nicht geleistet.
Rhein.-Berg. Kreis. Vom Single-Apartment bis zum Bungalow: Im Rheinisch-Bergischen Kreis sind im vergangenen Jahr 748 Neubauwohnungen entstanden — 282 davon in Ein- und Zweifamilienhäusern. 2017 wurden damit 38 Prozent weniger neue Wohnungen gebaut als noch im Vorjahr. Darauf weist das Verbändebündnis Wohnen hin, in dem sich Baugewerkschaft IG Bau und Bauwirtschaft zusammengeschlossen haben.
Das Bündnis beruft sich bei den Zahlen auf die aktuelle Bau-Bilanz der fertiggestellten Wohngebäude vom Statistischen Bundesamt. Insgesamt haben die Bauherren im Rheinisch-Bergischen Kreis demnach im vergangenen Jahr 182,2 Millionen Euro in den Neubau von Wohnungen investiert. „Das klingt viel. Tatsächlich müsste es aber mehr sein, wenn der Rheinisch-Bergische Kreis seinen Beitrag zur Wohnraum-Offensive der Bundesregierung leisten will. Denn der Neubau von bezahlbaren Wohnungen ist die einzige effektive Antwort auf steigende Mieten und hohe Immobilienpreise, von denen auch Nordrhein-Westfalen betroffen ist“, sagt Holger Vermeer (IG Bau) vom Verbändebündnis Wohnen.
Insgesamt seien bundesweit im vergangenen Jahr lediglich nicht einmal 285 000 Wohnungen neu gebaut worden. Dabei habe die Große Koalition von CDU/CSU und SPD eine ganz andere Messlatte gelegt: 1,5 Millionen Neubauwohnungen bundesweit bis 2021 — also 375 000 pro Jahr. „Das bedeutet, dass der Wohnungsneubau schon in diesem Jahr um satte 32 Prozent zulegen müsste. Danach sieht es allerdings bislang weder in Nordrhein-Westfalen noch bundesweit aus“, so Vermeer.
Das Verbändebündnis Wohnen fordert daher jetzt den Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und auch die Kommunen auf, mehr für den Wohnungsbau zu tun. Vor allem für den bezahlbaren Wohnraum. Also für Menschen ohne „extra dickes Miet-Portemonnaie“: „Gerade für den sozialen Wohnungsbau muss deutlich mehr getan werden. Ebenso für den Neubau von Wohnungen, bei denen sich die Menschen die Miete auch leisten können“, sagt Vermeer. Auch das Wohneigentum im Rheinisch-Bergischen Kreis müsse endlich wieder effektiv gefördert werden. „Es müssen sich wieder mehr Menschen die eigenen vier Wände leisten könne — vom Maurer bis zur Industriekauffrau. Handwerker, die Wohnungen bauen, sollten auch in der Lage sein, sich eine eigene Wohnung anzuschaffen“, so das Bündnis Wohnen. Red