„Eine der besten Saisons seit Jahren“
Ein sehr positives Fazit zieht Bayer-Abteilungsleiter Andreas Thiel über das Abschneiden der Werkselfen.
Leverkusen. Die Saison 2017/18 ist Geschichte. Im Interview resümiert Abteilungsleiter Andreas Thiel die gesamte und unter dem Strich durchaus erfolgreiche Spielzeit in der Farbenstadt. Der „Hexer“ geht dabei nicht nur auf die 44. Saison der Elfen im deutschen Oberhaus und den traditionellen Handball-Standort Leverkusen, sondern auch auf die deutsche Krone im A-Jugend-Handball sowie die Ausbildungsarbeit unter dem Bayer-Kreuz ein.
Wie bewerten Sie das Abschneiden der Elfen in der vergangenen Saison?
Andreas Thiel: Wir haben ein gutes Jahr gespielt — nicht nur ein ordentliches, sondern ein gutes. Wir haben uns in der Rückrunde deutlich gesteigert und haben, was die Defensive einschließlich Torfrau anbetrifft, eine der besten Saisons seit Jahren gespielt. Vorne waren wir trotz aller Bemühungen nicht so richtig gut, was aber auch an dem Umstand lag, dass wir fast die komplette Saison ohne eine Rückraum-rechts-Spielerin gespielt haben. Mit drei Rechtshänderinnen auf der Position haben wir schon fast das Optimale rausgeholt und wenig Fehler gemacht und auch relativ diszipliniert gespielt. Die Mädels haben aus den beschränkten Umständen und Möglichkeiten, die wir offensiv in diesem Jahr hatten, wirklich mal so gespielt, wie ich mir das vorstelle: mit wenig Fehlern. In der Summe war das gut bis sehr gut.
Inwiefern hat sich darüber hinaus auch der Handball-Standort Leverkusen in der Saison 2017/18 Ihrer Meinung nach weiterentwickelt?
Thiel: Wir haben durch die Stärkung des Hauptamtes, sprich durch die hauptamtliche Besetzung der Geschäftsstelle mit Jutta Ehrmann-Wolf, was die professionelle Begleitung des sportlichen Betriebes anbetrifft, einen großen Sprung nach vorne gemacht. Wir haben zum wiederholten Male das Jugendzertifikat der HBF problemlos bekommen, die Lizenz für die erste Bundesliga problemlos erhalten. Wir sind ein Traditionsstandort und beabsichtigen das auch zu bleiben. Durch das Sportinternat sind und bleiben wir ein Ausbildungsverein, was nicht ausschließt, dass wir uns nicht um die bestmögliche Platzierung in der Bundesliga bemühen. Und dass es in diesem Jahr mit Europa nicht geklappt hat, lag letztendlich auch nicht an uns, sondern daran, dass ein paar Spiele etwas überraschend ausgegangen sind. Die Rede ist von Spielen, an denen wir nicht teilgenommen haben. Das war alles in allem mehr als in Ordnung.
Kommen wir einmal auf die Juniorelfen zu sprechen: Welche Bedeutung messen Sie dem deutschen Meistertitel 2018 in der A-Jugend bei?
Thiel: Eine sehr große, weil er erstens nicht unbedingt erwartbar war in diesem Jahr. Von den letzten sechs Jahren waren wir jetzt immer im Finale und haben viermal die deutsche Meisterschaft gewonnen. Das zeigt, dass unsere Aussagen Richtung Ausbildung und Weiterentwicklung junger Spielerinnen nicht nur Lippenbekenntnisse sind, sondern auch tatsächlich zutreffen. Man muss natürlich auch ein großes Kompliment an Kerstin Reckenthäler abliefern. Vor dieser Leistung der Juniorelfen kann man nur uneingeschränkt den Hut ziehen. Wenn ich an die Nachwuchsspielerinnen Jenny Souza, Jennifer Kämpf und Mareike Thomaier denke, dann ist mir auch für die Zukunft in der ersten Mannschaft nicht bange.
Welches Fazit lässt sich nun abschließend in puncto gesamte Jugendarbeit unter dem Bayer-Kreuz ziehen?
Thiel: Uns ist es in den letzten Jahren gelungen, Qualität in den Trainerstab zu bringen — was im Jugendbereich fast noch wichtiger ist als das Rekrutieren von jungen Talenten. Unsere Jugendarbeit fängt mit Renates Klebetraining an und setzt sich dann im gesamten Jugendbereich fort. Wir sind nicht alleine, aber mit Buxtehude und Blomberg mit Blick auf die Final Four-Teilnahmen der letzten Jahre und gute Spielerinnen mit hervorragender Ausbildung sowie hinreichendem Talent aus meiner Sicht führend im Ausbilden von jungen Handballerinnen.