Polizei und Städte starten Kampagne gegen Raser

Sieben Menschen sind 2017 bei Unfällen auf Kreisstraßen gestorben. Mit Schildern sollen jetzt insbesondere Fahrer von Motorrädern sensibilisiert werden.

Foto: Polizei

Rhein-Berg. Kreis. „Rase nicht“ — in Kooperation mit allen Kommunen den Kreises und einem Sponsor wil die Polizei Rhein-Berg auf das Problem insbesondere zu vieler Motorradunfälle im Kreis aufmerksam machen — und sie natürlich eindämmen. An vielen Straßen werden die Schilder mit den Unfallbildern und einfachen Botschaften montiert. In Burscheid stehen die Schilder in Nagelsbaum und in Hilgen an der L 294.

Im Rheinisch-Bergischen Kreis sind im vergangen Jahr sieben Menschen im Straßenverkehr gestorben. „Das sind sieben zu viel“, so der Polizeioberkommissar Siegfried Breuer der Verkehrsunfallprävention Rhein-Berg. „Wir werden nicht müde, unsere Konzepte um neue Ideen und Bausteine zu erweitern.“ So kam es, dass er die bundesweiten Kampagnen an Autobahnen als Grundidee für ein örtliches Konzept umsetzen wollte.

Hauptzielgruppe im Rheinisch-Bergischen sind motorisierte Zweiräder. Motorrad-Fahrer seien besonders gefährdet. Wenn sie an Unfällen beteiligt seien, gehe es oft mit fatalen Folgen für die Biker aus. Fast zwei Drittel aller Motorradunfälle seien eigenverursacht. Die schwersten Unfälle ereigneten sich aufgrund hoher oder nicht angepasster Geschwindigkeiten. Hohe Drehzahlen und teils manipulierte Auspuffanlagen verursachten zudem enorme Lärmbelästigungen und sorgten so für Empörung und Verzweiflung der Anwohner.

Im Rahmen des Konzepts „Mehr Sicherheit auf dem Motorrad“ werden neben Geschwindigkeitsmessungen und Aktionen wie „Kaffee und Knöllchen“ die Plakate zwischen April und Oktober an unfallträchtigen Strecken aufgestellt. Vier verschiedene Motive sind wetterbeständig auf 16 festen Schildern montiert und werden mit Rohrpfosten und Bodenhülsen am Fahrbahnrand verankert. „Alle machen mit!“ freut sich Siegfried Breuer nach einem Jahr Arbeit über die Teilnahme sämtlicher Kommunen im Kreis.

Finanzielle Unterstützung kommt von der Volksbank Berg als Sponsor. „Hauptziel der Plakate ist die Sensibilisierung. Wir hoffen, dass sie als eins von vielen Puzzlestücken zur langfristigen Reduzierung von schweren Unfällen beitragen werden“, so Breuer. In der laufenden Motorradsaison sind weitere Sondereinsätze und Aktionen der Polizei geplant.