Rückbau beginnt im Juni
Vor den Arbeiten an der Talsperre sollen die Fische in Ruhe laichen können.
Burscheid. Der geplante Rückbau der ehemaligen Burscheider Talsperre im Eifgental verzögert sich. Die Arbeiten, als Ausgleichsmaßnahme für den Ausbau der A 1 gedacht, werden voraussichtlich erst Mitte bis Ende Juni beginnen.
"Wir wollen zunächst die Laichzeit der Äschen abwarten. Sie sollen nicht gestört werden", sagt Hubert Pischel, Projektleiter beim Wupperverband.
Derweil gehen die Bemühungen der Bodendenkmalpflege weiter, das Wehr doch noch zu erhalten. Erst nach dem Planfeststellungsbeschluss für die Ausgleichsmaßnahme war die Diskussion um seinen historischen Wert in Gang gekommen; seit gut einem Jahr ist es eingetragenes Bodendenkmal.
Am Dienstag trafen sich Vertreter des Wupperverbandes und des Rheinischen Amtes für Bodendenkmalpflege zu einem Gespräch. Dabei ging es einerseits ums Grundsätzliche: Wie können Denkmalschutz und Renaturierung künftig besser aufeinander abgestimmt werden?
Aber auch die konkrete Situation im Eifgental wurde angesprochen. Nach Aussage von Wolfgang Wegener vom Amt für Bodendenkmalpflege habe es seitens des Wupperverbandes die Versicherung gegeben, noch einmal andere Lösungsmöglichkeiten zu prüfen.
Die Zusage war allerdings auch schon vor Jahresfrist gemacht worden - nach einem Info-Forum im Haus der Kunst. Im Januar dieses Jahres hatte Pischel dann erklärt, alle Alternativüberlegungen seien bereits im Planfeststellungsverfahren geprüft "und dann aus guten Gründen verworfen worden".
Für den Wupperverband ist die Schleifung der Burscheider Talsperre Teil eines Gesamtprojekts, das die vollständige Durchlässigkeit für Wanderfische im Gewässersystem von Dhünn und Eifgenbach zum Ziel hat. In Odenthal sind Ende April schon Arbeiten am ebenfalls denkmalgeschützten Wehr Osenau erfolgt. Dabei wurde das Bauwerk zum Teil abgetragen; es soll aber weitgehend erhalten bleiben.
Auch am Freudenthaler Sensenhammer in Leverkusen soll mittelfristig die Dhünn für Fische flussaufwärts wieder passierbar werden. Der Sensenhammer selbst, so Pischel, werde dabei aber nicht angerührt. Allerdings werde das Wasserkraftwerk dann sein Ende finden.
Sind auch diese Arbeiten abgeschlossen, ist das Ziel des Wupperverbandes erreicht: "Für die Wanderfische bedeutet das, sie können bald ungehindert von der Nordsee bis zum Eifgenbach gelangen."