Touristik: Über 900 Radler am Start

Nach zwei Jahren Flaute kann die RSG Burscheid diesmal mit „Rund um Altenberg“ wieder zufrieden sein.

Burscheid. "Der scheucht mich immer die Berge rauf", sagt Kurt Schumacher mit einem schelmischen Grinsen und blickt zu seinem Teamkollegen Klaus Lolleit. Die beiden älteren Herren wirken ziemlich durchtrainiert in ihren Radlerhosen und Renntrikots.

Gerade haben sie ihr Vatertagsprogramm hinter sich gebracht. Sie waren mit ihren Rennrädern "Rund um den Altenberger Dom" unterwegs und lassen es nach der körperlichen Ertüchtigung nun im Zielbereich an der Schulberghalle locker angehen.

Die Radsportgemeinschaft Burscheid (RSG) lud am Donnerstag zur diesjährigen Auflage des Radrennens ein, das immer am Vatertagstag stattfindet. 926 Teilnehmer gingen an den Start. "Nach den vergangenen beiden Jahren, in denen aufgrund der schlechten Witterung nur 178 und 132 Fahrer kamen, sind wir diesmal zufrieden", resümierte der RSG-Vereinsvorsitzende Michael Stoffers.

Ein Pläuschchen halten, alte Geschichten erzählen, in den Erinnerungen kramen - auch das macht den Radklassiker für Amateure aus. Kurt Schumacher zählt mit seinen 74 Jahren zu den ältesten Teilnehmern. Bei allen 28 Radtouristikfahrten war der Solinger am Start. Auch bei Wind und Wetter lässt er die Burscheider nicht im Stich. "Wer einmal hier mitgefahren ist, kommt normalerweise immer wieder", sagt er.

Jeden Mittwoch schwingt er sich mit seinen Vereinskollegen von Schwalbe Solingen aufs Rad und fährt am Rhein entlang, um sich fit zu halten. An den Wochenenden stehen dann die "Rennen" an, wobei es bei der Radtouristikfahrt nicht um den sportlichen Ehrgeiz geht. Dabei sein ist alles und so erklärt es sich auch, dass nicht der Schnellste einen Pokal bekommt, sondern die Mannschaft mit den meisten Startern.

Da bleibt den Amateuren genug Zeit, auch mal die Blicke schweifen zu lassen. Über Marienheide, Lindlar, Kürten, Dabringhausen und Altenberg führt die lange Strecke. Insgesamt vier Varianten von 42 bis 153 Kilometer stehen zur Auswahl. "Landschaftlich ist das Bergische Land sehr reizvoll, da gibt es nichts", unterstreicht Schumacher.

Und das hat sich unter den Hobby-Fahrern bereits weit herumgesprochen. "Der Verein ist bekannt und das Rennen populär", sagt der 74-Jährige und RSG-Mitglied Manfred Mailahn ergänzt: "Unser Glück ist, dass wir ein sehr großes Einzugsgebiet haben und auch viele aus Köln und Umgebung anreisen."

Mailahn kann sich auch noch an die Anfänge erinnern. Das erste Rennen rund um Altenberg fand 1981 statt. Damals waren die Strecken noch etwas kürzer und für die Gelegenheits-Radler wurde ein Volksradrennen initiiert. "Da waren beim ersten Mal gleich 450 Leute am Start, mit Kind und Kegel", so Mailahn.

Dass neben Senioren auch einige Kinder mitfahren, bedeutet nicht, dass die Strecke nicht anspruchsvoll sei. Im Gegenteil. "Die längeren Strecken sind schon sehr hart", weiß Michael Stoffers. "Da muss man schon einiges draufhaben."