SPD: Absagen von Jansen und Brost

Nach Aussage des Vorsitzenden Becker hatten zuvor andere Fraktionen angefragt.

Burscheid. Die Kandidatenentscheidung innerhalb der Burscheider CDU hat die Kommunalpolitik, so scheint es, nachhaltig auf den Kopf gestellt. Nachdem klar war, dass der CDU-Bürgermeisterkandidat Michael Baggeler und nicht Stefan Caplan heißt, hat die SPD Kontakt sowohl zu ihrem früheren Fraktionsvorsitzenden und Bürgermeisterkandidaten Wolfgang Brost als auch zum ehemaligen Burscheider Beigeordneten Gregor Jansen aufgenommen - und von beiden eine Absage bekommen.

Nach Aussage des Ortsvereinsvorsitzenden Klaus Becker sei die SPD nicht von sich aus auf die Suche gegangen, sondern habe auf Anfragen "nicht der CDU, aber anderer Fraktionen" nach einem gemeinsamen verwaltungserfahrenen Kandidaten reagiert.

Doch sowohl Brost, Jugendamtsleiter in Erftstadt, als auch Jansen, Dezernent in der Kreisverwaltung Aachen, winkten ab. Brost mit Hinweis auf den Gesundheitszustand der Eltern und Schwiegereltern: "An meiner familiären Situation hat sich nichts geändert und die Familie geht vor."

Auch Jansen erklärte gestern gegenüber dem BV, für ihn sei eine Kandidatur nur infrage gekommen, wenn er von SPD und CDU gemeinsam getragen worden wäre. So aber habe er abgesagt. Jansen war zuvor als gemeinsamer Bürgermeisterkandidat von CDU und SPD in Alsdorf (Kreis Aachen) gehandelt worden, hatte aber auch dort seine Kandidatur zurückgezogen, nachdem die Parteienkooperation auseinandergebrochen war.

Weitere Versuche, noch einen Verwaltungsfachmann zu finden, werde es nicht geben, so Becker: "Unsere Nummer eins ist Bodo Jakob und für ihn werden wir uns richtig ins Zeug legen." Megaphonleiter Manfred Zenses hat sich bisher zu seiner möglichen parteiinternen Kandidatur noch nicht endgültig geäußert.

Ein anderes Konstrukt war zwischenzeitlich von den Grünen ins Gespräch gebracht worden, die auf Stefan Caplan gesetzt hatten: eine Kandidatur von Buchhändlerin Ute Hentschel mit Caplan als Beigeordnetem im Rücken - möglicherweise als Übergangslösung, um später dann Caplan doch den Vortritt zu lassen. Aber Hentschel winkte gestern ab: "Alles Hirngespinste. Ich habe meinen Lebensmittelpunkt in der Buchhandlung und werde das nicht aufgeben."