Russischer Top-Eishockeyspieler hat Wachhund aus Burscheid
Züchterfamilie Roscheck aus Burscheid bemüht sich seit Monaten um einen Kontakt zu dem NHL-Star: Denn er hat die Papiere für das Tier noch nicht.
Burscheid. Als Hannelies Roscheck am Mittwoch den Sportteil des Bergischen Volksboten aufschlug, sah sie eine neue Chance um an den russischen Eishockey-Superstar Alexander Owetschkin heranzukommen: über unseren WM-Berichterstatter vor Ort in Bratislava.
Binnen einer halben Stunde war der Kontakt aus der Burscheider Redaktion in die Slowakei hergestellt, doch der Sportkollege musste abwinken: Top-Spieler Owetschkin gehört zwar zur russischen Nationalmannschaft, doch der 25-jährige Profi spielt derzeit noch für die Washington Capitals in der laufenden National Hockey League (NHL) in den USA.
Die Burscheiderin Hannelies Roscheck ist keinesfalls ein verrückter Eishockfan, der um jeden Preis ein Autogramm haben möchte. Es geht vielmehr um eine andere Unterschrift: Die unter den Papieren für Schäferhündin „Qualle“. Sie erblickte mit weiteren sechs Welpen am 1. Januar 2010 das Licht der Welt in Burscheid an der Höhestraße und wurde im Auftrag der Kölnerin Margit van Dorssen gezeugt. „Das ist eine weltbekannte Züchterin“, so Hannelies Roscheck.
Von ihr hatte auch der Supersportler Owetschkin erfahren, als er im Mai bei der WM für die Russen unter anderem in der Lanxess-Arena spielte. Doch bei ihr in Köln fand er erstmal nicht, was er suchte. Das änderte sich, als „Qualle“ aus der Burscheider Zuchtmiete (siehe Stichwort) in die Domstadt gebracht wurde. Roscheck erinnert sich: „Qualle stöberte sofort in den Gegenständen der Russen und fand ein Päckchen Zigaretten.“ Das imponierte dem neuen Herrchen. „She is searching for drugs“, soll der Sportler gesagt haben und kaufte den Hund.
„Er hat gesagt, er wollte ihn haben, um sein Grundstück in Russland zu bewachen.“ Dolmetscher und Bekannte von Owetschkin hätten schon bei dem Kauf die Papiere gefordert, doch eine Übertragung auf neue Besitzer über den Verein für Deutsche Schäferhunde in Augsburg dauert eine gewisse Zeit. Und eine Adresse des Superstars, die dafür notwendig ist, hat Hannelies Roscheck bis heute nicht.
Anfragen an die Washington Capitals und an den Dolmetscher blieben bislang unbeantwortet. „Laut Richtlinien ist er aber erst im Besitz des Hundes, wenn er die Papiere hat.“ „Qualle“, die schon am Tag des Kaufes einen neuen Namen von ihrem Herrchen bekam, ist also weiterhin auch auf dem Papier eine Burscheiderin.
