Saubere Luft auf dem Schießstand der Hilgener Schützen
Monate durften die Schützen nicht auf der Anlage trainieren. Durch eine neue Lüftung geht es nun wieder los.
Burscheid. Die Hilgener Schützen haben lange auf diesen Tag gewartet. Seit Oktober konnten sie ihren Schießstand im Vereinsheim nicht benutzen. Wegen neuer Sicherheitsauflagen wurde er vorübergehend stillgelegt. Wenn Ludwig Nutz nun unten im Keller steht und sich den erneuerten Schießstand anschaut, ist er stolz auf seinen Verein.
Wie der zweite Geschäftsführer des Hilgener Schützenvereins erklärt, steckt viel Eigenleistung drin: „In einem so großen Verein ist ja jeder Beruf vertreten. Das hat uns geholfen.“ Der Verein erneuerte die Auflagefläche am Stand, brachte eine neue Vertäfelung an der Wand an, tauschte die Mechanik, die die Scheiben bewegt, aus und erneuerte die Belüftungsanlage.
Letzter Punkt war auch der Grund, warum der Schießstand stillgelegt werden musste. Die Anlage entsprach nicht den heutigen Sicherheitsauflagen. Saubere Luft am Schießstand ist wichtig, vor allem dann, wenn es sich wie im Hilgener Fall um einen geschlossenen Raum handelt. Beim Abfeuern von Kleinkaliberwaffen entstehen Gase und Stäube, die sich in der Raumluft verteilen. Das könnte potenziell eine gesundheitliche Gefährdung oder Schädigung nach sich ziehen.
Heute begegnen die Hilgener Schützen der Gesundheitsgefahr. Große Rohre hängen an der Decke, die für saubere Luft sorgen. An ihnen baumeln Beutel hinunter, durch die die Luft strömt. Das Kniffelige dabei: Die Rohre müssen bis ins Dachgeschoss des Vereinsheims führen. Viele Arbeitsstunden wurden geleistet, bis die Kreispolizei den Schießstand abnehmen und grünes Licht geben konnte.
Und die Arbeiten werden noch weitergehen. Der Schießstand, an dem Luftgewehre abgefeuert werden, muss ebenfalls erneuert werden. Hier gibt es zwar nicht die strengen Auflagen wie beim Kleinkaliber. Vielmehr ist es so, dass die Schützen sich einen einheitlichen Stil in ihrem Trainingsraum wünschen. Dafür ist aber noch Zeit, findet Ludwig Nutz. „Das gehen wir erst nach dem Schützenfest an.“
Der stellvertretende Jugendleiter Janic Nitt ist derweil froh, wieder mit den Jungschützen trainieren zu können. Über Monate war es nur möglich, mit dem Luftgewehr zu schießen. Den Trainingsrückstand gilt es nun aufzuholen.
„Der Schießstand wird nun wieder intensiv genutzt“, bestätigt Vereinsvorsitzender Frank Müller. „Bald stehen Wettbewerbe an und auch unsere vereinseigenen Meisterschaften.“ Er betont, dass der Verein die Herausforderung ohne Spenden, Stiftungsgelder und der Unterstützung der Stadtspitze nicht geschafft hätte.