Schattenseite des Ehrenamts
Zumindest wenn sie sich nicht gegenüber stehen, können sowohl Armin Busch als auch Gert Weber zugestehen, dass der jeweils andere viel für den Verein geleistet habe. Aber dem stehen alte Empfindlichkeiten, Kränkungen und das Gefühl mangelnder Wahrnehmung der eigenen Leistung gegenüber, die ein Miteinander nicht mehr möglich machen.
Dieser Hintergrund erklärt vielleicht manches, aber nicht alles, was sich auf der Mitgliederversammlung abgespielt hat.
Nicht zum ersten Mal zeigt sich in Momenten wie dieser auch eine grundsätzliche Schattenseite des Ehrenamts. Das Herzblut und die Selbstverwirklichung, die für viele Menschen mit ihrem ehrenamtlichen Engagement verbunden sind, bedingen zugleich eine emotionale Aufgeladenheit, die der Vernunft oft keinen Raum mehr lässt.
Dabei braucht ein solches Langzeitprojekt wie die Lambertsmühle beides: Menschen, die anpacken, und Menschen, die sich durch Antragsformulare und Aktenordner fressen. Das funktioniert aber nur mit gegenseitiger Wertschätzung.
Die Lambertsmühle, das wurde jetzt deutlich, bringt diejenigen, die sich dort einsetzen, an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Es gibt ein Altersproblem, es gibt ein personelles Problem. aber Entzweiung hilft dem Verein da auch nicht weiter.