Schauspiel, Tanz und Kabarett

Im November und Dezember gibt es im Forum und der Festhalle neben den Jazztagen noch zahlreiche Kulturhighlights.

Foto: John Hogg

Leverkusen. Die letzten beiden Monate des Jahres bieten in Leverkusen ein facettenreiches Kulturprogramm. Hier ein kleine Übersicht:

Am 23. November kommt das Landestheater Detmold mit dem Stück „Soul Kitchen“ um 19.30 Uhr in die Festhalle Opladen: Eine größere Ansammlung von Katastrophen kann man sich kaum vorstellen: Zinos heruntergekommenes Restaurant in Hamburg-Wilhelmsburg läuft nicht, sein Bruder, auf Freigang aus dem Knast, und der aus dem Nobelrestaurant gefeuerte Chefkoch Shayn sind erstmal auch keine Hilfe; Zinos Freundin nimmt einen Job in Shanghai an; das Finanzamt ist ihm auf den Fersen und dann hat er auch noch einen Bandscheibenvorfall ohne krankenversichert zu sein. Während Zinos noch überlegt, den Laden loszuwerden, locken Musik und die neue, ausgefallene Speisekarte das Szenepublikum an. Das „Soul Kitchen“ rockt und boomt wie nie zuvor. Doch als sein früherer Schulkamerad Neumann, mittlerweile Immobilienmakler, sich mit üblen Tricks das Restaurant unter den Nagel reißen will, überschlagen sich die Ereignisse … Wie Zinos trotzdem den Kopf über Wasser bekommt, davon erzählt diese rasante Komödie mit wahrhaft köstlichem Witz, Live-Musik, bösen Jungs, einer hübschen Physiotherapeutin und hohen Einsätzen. Ein bisschen Herzschmerz gibt’s auch — was die harten Hamburger Kerle aber so vermutlich nie zugeben würden.

Autor und Filmregisseur Fatih Akin, der das Drehbuch gemeinsam mit Hauptdarsteller Adam Bousdoukos schrieb, nannte „Soul Kitchen“ auch einen modernen Heimatfilm. Es gehe um „Familie und Freunde, um Liebe, Vertrauen und Loyalität — und um den Kampf für die Heimat als einen Ort, den es in einer zunehmend unberechenbaren Welt zu schützen gilt“.

Die Regisseurin Sarah Kohrs, die bereits am Landestheater Detmold „Drei Männer im Schnee“ inszenierte, bringt nun mit dem Schauspielensemble und einer vierköpfigen Live-Band diese Kult-Komödie auf die Bühne.

Am 28. November steht dann Schwanensee ab 19.30 Uhr im großen Saal des Forums auf dem Programm. Die südafrikanische Tänzerin und Choreographin Dada Masilo ist ein Shooting Star der internationalen Tanzszene. Ihre frechen, energiegeladenen Neuinterpretationen westlicher Ballett-Klassiker werden weltweit gefeiert. So steckt sie beispielsweise in ihrer Interpretation von „Schwanensee“ — Inbegriff des klassischen Balletts — auch Männer in weiße Tutus und erzählt die Liebesgeschichte zwischen dem Prinzen Siegfried und den verwunschenen Schwänen Odette und Odile aus einem afrikanischen Blickwinkel, der die Polarität von „weißem” und „schwarzem” Schwan mit Witz aber zugleich Respekt vor der historischen Vorlage konterkariert. Klug und humorvoll spielt Dada Masilo dabei mit Klischees und Geschlechterrollen, verbindet spielerisch leicht klassisches und zeitgenössisches Bewegungsvokabular mit afrikanischen Rhythmen und lässt Tschaikowsky auf Musik von Steve Reich, Saint-Saens und Arvo Pärt treffen.

Am 15. Dezember ist der Kabarettist Hagen Rether mit seinem Programm „Liebe“ um 19.30 Uhr zu Gast im großen Saal des Forums. Was Rether an diszipliniertem Furor über die Rampe bringt, ist nach wie vor einzigartig. „Liebe“ lautet der seit Jahren konstante Titel seines fortwährend aktualisierten Programms — und kurz vor dem „Fest der Liebe“ hat es natürlich einen besonderen Platz.

„Soirée royale“, so lautet der Obertitel des diesjährigen Silvesterkonzerts der Bayer-Philharmoniker am 31. Dezember ab 17 Uhr im großen Saal des Forums , und natürlich erwarten Sie dabei allenthalben königlich-kaiserliche Klänge — von Wolfgang Amadeus Mozarts „Krönungskonzert“ über Edward Elgars „Pomp and Circumstance“-Marsch Nr. 1 bis hin zum „Kaiserwalzer“ von Johann Strauß (Sohn). Als Solist in Mozarts festlichem „Krönungskonzert“ D-Dur (das seinen Beinamen seiner Aufführung im Rahmen der Kaiserkrönung Leopolds II. 1790 in Frankfurt verdankt) begrüßen wir den zweifachen „Echo Klassik“-Preisträger Hardy Rittner; geleitet wird das Konzert, das am Neujahrstag im Erholungshaus wiederholt wird, von dem quirligen jungen Dirigenten Joolz Gale. Die Bayer-Philharmoniker bestehen aus rund 90 festen Mitgliedern, von denen die meisten eng mit Bayer verbunden sind. Seit mehr als 100 Jahren geben die Bayer-Philharmoniker im In- und Ausland Konzerte mit renommierten Solisten. Die langjährige Arbeit seiner künstlerischen Leiter hat das Orchester zu einem Klangkörper geformt, dessen Wirken weit über die Region ausstrahlt. 2011 wurde Bernhard Steiner zum Chefdirigenten der Bayer-Philharmoniker berufen.

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