Schützen: Zapfenstreich und Bläck Fööss zum 150-Jährigen
Schritt für Schritt nähern sich die Schützen schon jetzt dem Stichtag ihres großen Geburtstags am 7. August 1864.
Burscheid. Wehmut schwingt mit, wenn Frank Berger und Dieter Esgen den Bogen der Burscheider Schützengeschichte von vergangenen Jahren in die Gegenwart spannen. „Der Schützenverein war damals eine Institution, die Straßen waren bei den Umzügen rappelvoll“, erinnert sich Archivar und Schriftführer Esgen an seine Jugendzeit. Vor über 50 Jahren trat der 67-Jährige in den Verein ein. Doch die Zeiten sind längst vorbei. „Sobald wir einen Rock anhaben, kommt keiner mehr.“
Doch das soll anders werden, erläutert Sprecher Frank Berger. „Wir haben es in der Vergangenheit versäumt, die Öffentlichkeit einzubinden.“ Zwar würden die Aktivitäten der Schützen in der Zeitung genau verfolgt („Jeder kennt und grüßt den König am nächsten Tag“), doch die aktive Teilnahme fehle. Das ändere sich schon zum 150-jährigen Bestehen, das eigentlich erst am 7. August gefeiert werden kann (siehe Kasten). Das Schützenjahr beginnt aber schon im September, folglich ist das vergangene Oktoberfest der inoffizielle Auftakt zum Jubiläum gewesen.
„Und das zieht sich jetzt das ganze Schützenjahr weiter hindurch“, erläutert Berger. Folgen werden der Neujahrsempfang, der Karneval im Schützenhaus mit mittlerweile über 500 Besuchern aus Nah und Fern und natürlich der erste richtig großen Höhepunkt am 5. April, ab 20 Uhr: Wie bereits berichtet, haben die Verantwortlichen der Schützen die Bläck Fööss verpflichtet. „Das hat bei uns einen richtigen Clubcharakter mit Stehtischen und Bier“, erklärt Berger. 130 der insgesamt 500 Karten für 28 Euro gibt es noch im freien Verkauf donnerstags ab 20 Uhr im Schießhaus an der Hauptstraße.
Weiter geht es mit einem Kicker-Turnier zur Fußballweltmeisterschaft 2014 vom 12. Juni bis 13. Juli. Und dann steht auch noch das Schützenfest vor der Tür. „Wir wollen diesmal die Vereine und die Schulen stärker einbinden“, sagt Dieter Esgen. Die Grundschulen sind beispielsweise zu einem Malwettbewerb aufgerufen. Einziges Stichwort lautet hier: Schützenfest. Das später von einer Jury gewählte Bild soll die Festschrift der Schützen und die Plakate schmücken. Und das Preisgeld dafür fließt in die Klassenkasse.
Weiterer Höhepunkt zum Schützenfest: ein Umzug von Kapellen mit Zapfenstreich, Nationalhymne und Fackelzug. Berger: „Wir hatten erst Angst, in die rechte Ecke gestellt zu werden, doch jetzt haben wir uns entschieden, das zu machen.“