Rückstufung: Von der B 232 über die L 58 zur B 51
Wie ein kleines Stück der Höhestraße zwischen Bund und Land hin- und hergeschoben wird.
Burscheid. Seit drei Jahren ist die B 232 zur Landesstraße herabgestuft. Oder besser: zu drei Landesstraßen — der L 58 (von Kaltenherberg bis zu Federal-Mogul), der L 291 (bis zum Kreisverkehr Rennbaumstraße in Opladen) und der L 219 (in Opladen bis zur B 8). Jetzt wird auf der Höhestraße ein klitzekleines Stückchen der Landes- doch wieder zur Bundesstraße: von der A1-Auffahrt in Richtung Köln bis zur Kreuzung in Kaltenherberg.
Der Miniabschnitt wird zum Jahreswechsel der B 51 zugeschlagen, zu der er noch nie gehört hat. Hintergrund ist ein Verwaltungsgerichtsurteil, wonach Bundesfernstraßen (Autobahnen und Bundesstraßen) keine Lücken aufweisen dürfen.
Die grotesk anmutende Umwidmung wird nicht durchschaubarer dadurch, dass die B 51 erklärtermaßen ja zur Landesstraße werden soll, weil die A1 parallel verläuft und der Bund nicht zwei Straßen nebeneinander finanzieren will. Vorerst gilt die Rückstufung zur L 188 ab Januar aber nur für den Abschnitt von Kaltenherberg über Leverkusen bis Köln-Mülheim, wo die B 51 auf die B 8 trifft.
„Für die Zurückstufung der B 51 von Kaltenherberg in Richtung Wermelskirchen nach Nordosten gibt es eine Absichtserklärung des Bundes, aber noch keinen Zeitraum“, sagt Laurenz Braunisch, Sprecher des Landesbetriebs Straßenbau. Gut möglich, dass das kleine Stückchen Höhestraße in ein paar Jahren zusammen mit dem Rest der B 51 dann doch wieder in die Zahlungszuständigkeit des Landes gerät.
Während den Autofahrern die Frage, wer die jeweiligen Straßen unterhält, eher unwichtig sein dürfte, machen ihnen die Folgen gleichwohl zu schaffen. Denn die Sanierung der (Noch-) B 51 zwischen Burscheid und Leverkusen ist Voraussetzung für die Zurückstufung.
Und da gibt es schlechte Nachrichten. Eigentlich sollte die Sanierung mit mehreren Baustellen und entsprechend einseitiger Sperrung der Straße bis Mitte Oktober beendet sein. Dann war von Anfang November die Rede. Jetzt erklärt Braunisch, die Arbeiten zwischen Burscheid und Schlebusch seien erst Anfang der 51. Kalenderwoche abgeschlossen. Das ist die Woche vor Weihnachten.
Braunisch begründet die neuerliche Verzögerung mit dem Zustand unter der alten Asphaltdecke, der schlechter sei als erwartet. „Wir haben natürlich vorher Proben genommen und an einer Stelle war der schlechte Unterbau auch schon Teil der Ausschreibung. Doch dann sind im Laufe der Arbeiten weitere Stellen entdeckt worden.“ Ihre Sanierung sei schlicht aufwendiger und nehme daher mehr Zeit in Anspruch. „Da hat zum Teil kurz unter der Decke schon das Erdreich begonnen und das entspricht längst nicht mehr dem heute üblichen Standardaufbau.“ Diese Gefahr der Verzögerung sei bei älteren Straßen durchaus üblich.
Durch die offenbar größeren Schäden wird das zur Verfügung stehende Zeitfenster für die Bauarbeiten bis zur Rückstufung der B 51 nun bis an seine Grenze ausgereizt.