Johannes Löh könnte Namensgeber werden
Der evangelische Pastor war der Bildung und Aufklärung verpflichtet.
Burscheid. Für Realschulrektorin Angelika Büscher bleibt nur noch wenig Vorbereitungszeit: Am 21. November gibt es eine gemeinsame Infoveranstaltung für die Eltern der Viertklässler in der Hauptschule, am 30. November folgt an der Realschule der Tag der offenen Tür. „An beiden Terminen will ich so konkret wie möglich Fragen zur geplanten Gesamtschule beantworten.“
Die Namensfrage ist dabei sicher nicht die entscheidende, aber eine nicht unwesentliche für die Identitätsstiftung. „Wir wollen ja auch in Kürze eine Internetpräsenz für die Gesamtschule aufbauen und dafür ist der Name natürlich wichtig“, sagt Büscher.
Heißer Favorit ist derzeit Pastor Johannes Löh (1752—1841). Nach ihm ist hier schon die Straße benannt, an der früher der Friedhof lag, auf dem Löh seine letzte Ruhestätte fand. Heute ist der Platz überbaut.
Auch das heutige Fraktionsgebäude an der Höhestraße trägt seinen Namen — nicht zufällig, denn dort war von 1947 bis zu seiner Schließung 1960 in der Nachfolge der Bürgerschule das Pastor-Löh-Gymnasium untergebracht.
„Mit dem Namen wäre also alles angesprochen“, begrüßt auch Büscher die Idee des landeskirchlichen Dezernats: von Burscheid über Bildung und die Gymnasiums-Vorgeschichte bis zum kirchlichen Träger der neuen Gesamtschule. Aber noch hat die Kirchenleitung nicht endgültig über den Namen entschieden. Das werde womöglich erst der Genehmigung der Schule erfolgen, heißt es aus Düsseldorf.
Löh trat seinen Dienst als evangelischer Pastor in Burscheid 1802 mit 50 Jahren an. Er gilt als Wegbereiter der Volksbildung, Verfechter der Aufklärung und war wegen seines freundlichen Wesens bekannt. Schon ein Jahr nach Amtsantritt gründete Löh eine Lesegesellschaft und richtete in der Thielenmühle die erste Leihbibliothek des Bergischen Landes ein.
Dass in der Burscheider Verwaltungsvorlage in Sachen Gesamtschule zur Frage der Namensgebung stand, es solle „auf Hinweise bezüglich der Religion bzw. Konfession verzichtet werden“, hält Büscher daher für eine unglückliche Formulierung. „Es ging darum, dass das Konfessionelle nicht betont werden, die Schule also nicht evangelische Gesamtschule Burscheid heißen soll.“ Erstens wegen der Namensähnlichkeit zur Realschule, zweitens, „weil es eine Bezeichnung geben soll, mit der sich alle identifizieren können“, so Büscher.
Das nun allerdings sollte bei Löh der Fall sein. Zumal es laut Büscher um die Bezeichnung Johannes-Löh-Gesamtschule und nicht Pastor-Löh-Gesamtschule gehe. er