Schull- un Veedelszöch erstmals auch für Blinde
Morgen Vormittag starten 8500 Aktive beim bunten und kreativen Treiben auf dem Zugweg durch die Stadt.
Köln. 2013 gab es am Heumarkt die erste barrierefreie Zuschauertribüne für Rollstuhlfahrer. Später folgten auf den Tribünen Gebärdendolmetscher für schwerhörige oder taube Jecken. In diesem Jahr gibt es bei den Schull- un Veedelszöch, die ab 11.11 Uhr durch Köln ziehen, eine weitere Premiere. Dann gibt es auf der LVR-Tribüne am Heumarkt eine Live-Beschreibung für blinde und sehbehinderte Menschen.
Finanziert wird das Projekt vom Landschaftsverband Rheinland im Rahmen seiner Initiative „Karneval für alle“ in Kooperation mit den Freunden und Förderern des Kölnischen Brauchtums, die als Veranstalter für die Veedelszöch am Sonntag zuständig sind. Ziel ist es, bei der sogenannten Audiodeskription, beim Menschen, die den Zug nicht sehen können, durch die Beschreibung Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Diese empfangen die Sehbehinderten durch drahtlose Empfangsgeräte, die bereits komplett ausgebucht sind.
Die Veedelszöch gibt es bereits seit 1932. Seit 1952 ziehen sie gemeinsam mit den Schullzöch am Karnevalssonntag durch Köln und das auf dem gleichen Zugweg wie einen Tag später der Rosenmontagszug. Mit den 8500 aktiven Teilnehmern sind die Zöch die zweigrößten jecken Umzüge im Rheinland. Bei den Veedelszöch sind 3700 Teilnehmer in 48 Gruppen unterwegs. Die Schulen sind mit 4500 Aktiven vertreten. Dazu kommen noch die Helfer am Zugweg.
Bei den Veedelszöch werden die besten Kostüme der Fuß- und der Wagengruppen von einer Jury bewertet. Die Sieger dürfen dann im Rosenmontagszug mitgehen. In diesem Jahr verzeichnen die Veranstalter eine ähnlich hohe Beteiligung wie im vergangenen Rekordjahr. Allerdings möchte man bei den Veedelszöch die Teilnehmerzahl auf maximal 50 Gruppen beschränken, um die Sicherheit aller Beteiligten gewährleisten und finanzieren zu können. So hat sich sowohl der Etat für Sicherheit, als auch die Zahl der Sicherheitskräfte verdoppelt. Insgesamt haben in diesem Jahr sechs neue Vereine den weg zu den einzigartigen Zöch gefunden.
Bei den Schulen gibt es so viel Musik wie noch nie. Von dort kommen 480 junge Musiker. Im Vorjahr waren es noch 270. Themen bei den Kostümen der Schüler sind beispielsweise die Bedeutung der Hauptschule für die Schullandschaft oder die dringend notwendige Sanierung von Schulgebäuden.