Karneval Jecke Bälle und Freiluftpartys
Köln. · Zum Finale wurde noch mal groß gefeiert. Die Schull- und Veedelszöch wurden aber wegen des Sturmtiefs abgesagt.
Die aktuelle Session neigt sich ihrem Ende zu. Am Freitag und Samstag wurde auf den Straßen und in die Sälen noch mal groß gefeiert. Wegen des Sturmtiefs haben die Veranstalter die Schull- und Veedelszöch allerdings am Sonntagvormittag aus Sicherheitsgründen kurzfristig abgesagt. „Durch den starken Wind lösten sich immer wieder Verkleidungen und ragten in den Zugweg. Um alle Teilnehmenden und alle Jecken am Zugweg zu schützen, können die Zöch nicht stattfinden“, erklärte eine Pressemitteilung der Stadt. Als Trost dürfen heute je zwei Teilnehmer jedes Veedelsvereins und jeder Schule als eigene Gruppe sowie zwei Gruppen aus den Zöch komplett im Rosenmontagszug mitgehen.
Der Sternmarsch am Karnevalsfreitag ist traditionell die stimmungsvolle Ouvertüre für die großen Umzüge in der Stadt. Noch mit den Kostümen aus dem Vorjahr ziehen die Jecken aus mehreren Richtungen kommenden sternförmig zum Alter Markt. 1800 Aktive aus 44 Veedelsvereinen waren in diesem Jahr dabei und boten den Zuschauern ein buntes Bild des Kölner Karnevals. Empfangen wurden sie am Ziel vom großen und vom kleinen Dreigestirn, das in dieser Session oft gemeinsam ihr närrisches Volk begeistern konnte. Für Kinderjungfrau Darleen war es ein besonderer Termin – sie konnte ihren zehnten Geburtstag mitten im jecken Treiben feiern und bekam dazu noch ein großes Geburtstagsständchen auf dem Alter Markt.
Großer Andrang beim Biwak der Roten Funken auf dem Neumarkt
Dort wo einst die Kölner Stadtsoldaten exerzierten, laden die Roten Funken am Karnevalssamstag traditionell zu ihrem Biwak unter freiem Himmel ein. Schon früh am Vormittag wurde die Großveranstaltung auf dem Neumarkt mit tausenden von Jecken von der Nachwuchsband King Loui eröffnet, bevor die Roten Funken mit klingendem Spiel zahlreich auf die Bühne zogen. Unter ihnen waren auch der frühere Oberbürgermeister Jürgen Roters und Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes. Präsident Heinz-Günther Hunold brachte vor Ort auch den anwesenden Sanitätern im Schnellkurs das stilechte Wibbeln bei und konnte dem neuen Tanzoffizier Florian Gorny gratulieren, der am Samstag mitten im Straßenkarneval seinen Geburtstag feiern konnte. Zu Gast auf dem Neumarkt waren auch zahlreiche weitere Traditionskorps wie die Blauen Funken und die Altstädter sowie die Prinzen-Garde und die Ehrengarde mit dem Dreigestirn.
Zu den angesagten Kostümbällen im kölschen Straßenkarneval gehört die „Keine Nacht Zuhause“-Party der Kölner Narren Zunft, die seit dem Vorjahr im Theater am Tanzbrunnen stattfindet. Die Warteschlange reichte am Abend fast bis zum Rhein und so mancher Jeck versuchte vor Ort noch in der letzten Minute verzweifelt ein Ticket für die komplett ausverkaufte Veranstaltung mit ihren 2500 Gästen zu bekommen. Auch online war die Nachfrage auf den verschiedenen Plattformen und Auktionsseiten sehr hoch. Im kommenden Jahr wird die KNZ mit ihrer Party wieder in Deutz zu Gast sein.
Die Matrosenparty der Stattgarde Colonia Ahoj im Dorint an der Messe hat schon Tradition. Dazu zählen auch die oft sehr aufwendigen Kostüme, mit denen sich so mancher Jeck unter die Matrosen und Kapitäne im Saal mischt. Da wird Meeresgetier plötzlich lebendig und wilde Piraten mischen sich unter das jecke Volk an Bord. Dazu kommt die Rattgarde mit ihrem Rattenkönig. Auch der eine oder andere Seebär lässt es in dieser Nacht an Land mal so richtig krachen.
In der altehrwürdigen Wolkenburg bietet der Paprikaball von Alt Köllen immer eine ganz besondere Atmosphäre für die Besucher. In diesem Jahr gibt es diese traditionsreiche Veranstaltung bereits zum 60. Mal. Auch in seiner Jubiläumsausgabe ist der Ball natürlich wieder ausverkauft. Gefeiert wird dieser im gesamten Gebäude und über alle Etagen. Während im Erdgeschoss Samstagnacht zu Schlager- und Karnevalsmusik getanzt wurde, heizten im großen Saal im Obergeschoss angesagte Bands wie die Domstürmer, Druckluft und Lupo den Jecken mächtig ein. Gestartet wurde der Paprikaball mit dem Auftritt der Kölschen Harlequins, der eigenen Tanzgruppe von Alt Köllen.