Danach wurde es still um das Schiff, das im Niehler Hafen zunehmend verfiel. Dass das Schiff heute im Rheinauhafen bewundert werden kann, liegt am Engagement des Vereins der Freunde & Förderer des Ratsschiffs MS Stadt Köln. Von Anfang an dabei war Udo Giesen – zehn Jahre davon als Vorsitzender. Dieses Amt hat Giesen nun an den Mann abgegeben, der ihn einst davon überzeugt hat, sich für das Schiff einzusetzen – Karl-Wilhelm Müller.
„Seit der Gründung 2012 haben wir als Verein zwei Millionen Euro für den Erhalt des Ratsschiffs gesammelt. Zwei von vier Restaurierungsstufen konnten wir bislang abschließen. Dazu gehören die Erneuerung des Unterwasserschiffs und die Abdichtung des Schiffteils, der über dem Wasser liegt“, sagt Giesen. Eigentlich sollte auch die dritte Restaurierungsstufe schon angelaufen sein, bei der die Schäden im Innenraum beseitigt werden. „Leider wurden unsere Förderanträge von Bund und Land negativ beschieden. Insgesamt waren 1,3 Millionen eingeplant gewesen“, erklärt Giesen.
Sein Nachfolger hofft nun darauf, dass die neue Bundesregierung Geld für das Projekt bereitstellen könnte. „Bis dahin nutzen wir die 250.000 Euro, die bei der Stufe 2 noch übrig geblieben sind, um im Sommer bei der Werft im Mülheimer Hafen noch ausstehende Reparaturen durchführen zu lassen. Vor Ort im Rheinauhafen sollen zudem die Motoren in Gang gebracht werden“, sagt Müller.
Große Hoffnung legt er nun darauf, dass das Ratsschiff einen neuen attraktiven Liegeplatz mit dazu gehörendem Landesteg direkt am Malakoff-Turm und seinem Biergarten bekommt. „Hier ist durch die Umgestaltungen der Liegeplätze für die Hotelschiffe eine Lücke entstanden, die wir gerne nutzen würden, um das Schiff besser in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken.“