Spielplatzpatenschaft: Immer im Einsatz für „ihren“ Park

Dorothea Schostek kümmert sich um einen Spielplatz und spendete eine Bank.

Burscheid. Angefangen hat alles mit Hundekotbeuteln. Wenn Dorothea Schostek beim Spazierengehen gesehen hat, dass irgendwo ein Kasten im Ort leer war, hat sie ihn einfach selbst nachgefüllt. Die passenden Tüten hat sie dafür bei den Technischen Werken bekommen.

Aber es ging noch weiter: „Früher stand immer ein Kasten an den Kühlhäusern, der überhaupt nicht genutzt wurde“, erzählt die 68-Jährige. Also hat sie ihn kurzerhand abgeschraubt und an der Straße Müllersbaum, ein Stück weiter oben, vor dem Eingang zum Spielplatz, montiert. „Ein paar Wochen später bin ich dann zu Uwe Graetke ins Rathaus gegangen und habe ihm gebeichtet, was ich getan habe“, sagt sie und lächelt dabei. „Der war aber sogar froh darüber und hat nur die Standortänderung vermerkt.“

Als die Stadt dann Ende 2010 auch noch auf der Suche nach Spielplatzpaten war, hat die Rentnerin nicht lange gezögert. Mit ihrem Hund Lulu war sie sowieso regelmäßig im Park am Müllersbaum in Hilgen unterwegs und so konnte sie natürlich auch weitergeben, wenn etwas defekt oder beschädigt worden war. „Vor einiger Zeit war hier mal eine Laterne kaputt — das ist den Mitarbeitern der Technischen Werke aber nicht sofort aufgefallen, da sie hier bei Dunkelheit kaum hinkommen“, erzählt sie. Also hat sie den Defekt weitergegeben und kurz darauf wurde er behoben.

Außerdem fand sie, dass das Klettergerüst ordentlich in die Jahre gekommen und zusätzlich stark mit Moos bewachsen war. „Also habe ich mir ein paar Jugendliche gesucht, um das Holz neu zu lackieren“, erzählt die pensionierte Lehrerin. „Zuerst haben die zwar gefragt, wie viel Geld sie dafür bekommen würden. Aber als ich dann gesagt habe, dass die Aktion bestimmt in die Zeitung kommen und so eine Geschichte gut bei ihren Lehrern ankommen würde, haben sie dann doch eingewilligt.“

Bevor es so weit war, hatten die Mitarbeiter der Technischen Werke den Job allerdings bereits erledigt. „Da habe ich mich richtig gefreut, als ich das gesehen habe“, erinnert sie sich.

Vor gut einem Jahr hat Schostek dann außerdem davon gelesen, dass es die Möglichkeit gibt, Bänke zu spenden und in Burscheid aufstellen zu lassen. „Hinter dem Spielplatz war so eine Stelle, wo man nachmittags immer gut in der Sonne sitzen konnte — wo für uns Hundebesitzer aber nie genug Platz war.“ Also hat sie die 420 Euro überwiesen und darauf gewartet, dass auch „ihre“ Bank im Park aufgestellt werden konnte. „Ich musste zwar mehrmals nachfragen, aber irgendwann kam dann der Anruf und ich konnte mir die Stelle aussuchen, wo sie aufgestellt werden sollte“, freut sie sich.

Wenn jetzt die Sonne scheint, kann sie — auch wenn Hund Lulu mittlerweile nicht mehr dabei ist — zusammen mit den anderen Hundebesitzern an der Wiese sitzen und den Tieren beim Rumtoben zugucken.

Und auch für den Spielplatz hat sie als Patin schon eine neue Idee: „Auf der leeren Betonfläche am Bolzplatz würde sich ein Basketballkorb ganz gut machen. Das habe ich mir zusammen mit den Kindern so überlegt“, sagt Dorothea Schostek.